KOMMENTAR_
Zum Leitartikel in Ausgabe 41:
Die Chat-Protokolle in der Inseratenaffäre zeigen immer klarer, dass Kurz und seine Clique dem Oberösterreicher Reinhold Mitterlehner keinen Erfolg gegönnt haben und seine Politik konsequent hintertrieben haben. P.M. Lingens zeigt aktuell auf, welche Erfolge (eines der höchsten BIPs pro Kopf in der Eurozone) und positiven Gesetzesvorhaben (750 Millionen für Ganztagsschulen, Integrationspaket mit Deutsch- und Wertekursen, 2 Milliarden für Beschäftigungsprogramme von Unternehmen, 1,5 Milliarden für Nachmittagsbetreuung von Kindern und Jugendlichen) damals die SPÖ/ÖVP-Koalition erreichte und vorhatte. Das alles wurde dem – wie sich jetzt zeigt – Machtwahn einer kleinen Gruppe ohne christlichsoziale Wertebasis geopfert. Es braucht wirklich, wie im Leitartikel gefordert, schärfste politische Sanktionen – und auch einen Widerstand durch die OÖ-VP!
Mag. Dr. Meinrad Schneckenleithner, Lichtenberg
Sie schreiben in diesem Artikel darüber, dass die Menschen der Meinung sind, dass „es das schon immer gegeben hat“, was aktuell in der österreichischen Innenpolitik los ist. Sie vergleichen Ihre These mit Verkehrsregeln und der Steuerdisziplin, loben auch die mahnenden Worte des Herrn Bundespräsidenten. Ich bin überzeugt, dass es in internen Gesprächen in der hohen Politik (aber auch bis in die Gemeinden) oft nicht zimperlich zugeht – das hat übrigens Herr Dr. Khol in seinem ZIB2-Interview vom 15. Oktober auch so gesagt. Natürlich sind die öffentlich gewordenen Chats grauslich und zeigen von manchen Proponenten ein bedenkliches Sittenbild. Aber der Herr Bundespräsident hätte zu diesem Thema auch Medien in seine mahnenden Worte mit einbeziehen müssen. Und dass sich die Kirchenzeitung nicht gegen diese aktuell stattfindende Menschenhetze gegen Menschen ausspricht (...) (z.B. wurde permanent das Wohnhaus mit Straßennamen und Hausnummer von Frau Beinschab gezeigt), ist für mich auch nicht nachvollziehbar – gerade die Kirche weist in vielen Fällen zu Recht auf die Menschenrechte hin – das ist in diesem Fall aber offensichtlich nicht einmal für die Kirchenzeitung relevant. Das verwundert mich aktuell zusätzlich.
Gerhard Weiss, per E-Mail
Zum Interview in Ausgabe 41:
Altabt Haidinger sagt (...) „Es gibt keine theologischen Gründe, Frauen vom Weihesakrament auszuschließen.“ Er kann meiner Meinung mit seiner Behauptung nicht überzeugen. Denn Christus war ein Mann, er hat Männer zu seinen Aposteln berufen, die ihre Vollmacht wieder an Männer weitergegeben haben. So ging es weiter bis auf den heutigen Tag. Wer hätte das Recht, an diesen Grundfesten der Kirche zu rütteln?
Was das Thema der Studientagung in St. Pölten „Frauen in der Kirche – gleiche Würde, gleiche Rechte“ betrifft, bin ich voll und ganz damit einverstanden. Aus meinem 40-jährigen Einsatz als Missionar in Kamerun weiß ich aus eigener Erfahrung: ohne Frauen geht in den Pfarreien nichts. (...) Was aber das Sakrament der Priesterweihe betrifft, muss man sagen, dass man von einem Recht darauf nicht sprechen kann. Auch ich kam bei meiner Priesterweihe 1957 nicht auf den Gedanken, dass ich ein Recht darauf hätte. Nein, das Weihesakrament ist ein reines Geschenk von Gott, eine Gnade, ein Charisma, von dem der Apostel Paulus im 1. Brief an die Korinther 12,11 spricht, nachdem er verschiedene Gnadengaben aufzählt (...).
Erwin Hain, Absam
In Italien ereignete sich im Rahmen einer Anti-Coronamaßnahmen-Demonstration ein Angriff von Rechtsextremen auf das Haus des Gewerkschaftsverbandes in Rom. Gegen diesen Eklat gab es daraufhin eine Großdemo gegen Faschismus mit hunderttausenden (!) Teilnehmern.
In (Ober-)Österreich überfielen maskierte Rechtsextreme das Pastoralamt der Diözese Linz. Folge: ein paar kritische Artikel in den Medien – und das war‘s dann schon. Worüber eh schon einige aufmerksame Geister tuscheln: Rechtsextreme leben und wirken in Oberösterreich wie die sprichwörtliche „Made im Speck“. Aber die voraussichtlich „neue“ Koalition zwischen ÖVP und FPÖ wird ja da sicher energisch dreinfahren! Oder?
Franz Pichler, Perg
Veröffentlichung bedeutet keine Zustimmung. Kürzungen vorbehalten. Anschrift: KirchenZeitung – Leserbriefe, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz; leserbriefe@kirchenzeitung.at
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