BRIEF_KASTEN
Zu „Frauen und Männer, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind“ in Ausgabe 37:
Dreizehn Frauen und sechs Männer, die zum Dienst in der Kirche bestellt sind [werden in der Diözese Linz für den pastoralen Dienst gesandt, Anm.]: Sollte das nicht endlich der männerdominierten katholischen Kirche zu denken geben? Es wäre höchste Zeit.
Ulrike Schlager, per E-Mail
Zu „Mitten unter uns“ in Ausgabe Nummer 36:
„Jesus ist Jude. Er stammte von Juden ab und war selbst Jude“, schrieb Bischof Manfred Scheuer zum diesjährigen „17. Jänner – Tag des Judentums“. Und weiter: „Wir wissen jetzt genauer und endgültig, dass Jesus von Nazareth nicht nur seiner biologischen Herkunft nach ins jüdische Volk gehört, sondern auch seiner geistigen und religiösen Form nach Jude war und Jude sein wollte“, so der Bischof. Und er fügt hinzu: „Diese Tatsache muss aber erst tiefer ins christliche Bewusstsein vordringen.“ Offensichtlich auch noch tiefer in das Bewusstsein des Autors von „Jesus Christus – Mitten unter uns“: ein Versuch, den Kern des Wirkens Jesu zu beschreiben, ohne diesen auch nur in irgendeine Nähe zum Judentum zu rücken. „Mitten unter uns“: Im Kern unserer geistlichen christlichen Identität steht das Judentum. „Mitten unter uns“ stehen auch die Mitglieder der jüdischen Gemeinden in unserem Land. Wir wissen, wenn wir eine Gruppe an den Rand stellen, dann geben wir sie frei als Zielscheibe für Vorurteile und als Sündenbock. Wenn wir die jüdische Identität Jesu an den Rand stellen, fördern wir als Kirche die Ausgrenzung des Judentums. So ist genau dies ein weiterer Nährboden für den Antisemitismus, der gerade in der Coronazeit wieder neu an destruktiver Kraft gewonnen hat.
Dr. Markus Himmelbauer, Seewalchen am Attersee
Zu „Ungleiche Partner“ in Ausgabe Nummer 37:
Ein gerechter Produktpreis entsprechend der einzelbetrieblichen Vollkostenrechnung ist immer gerechtfertigt – ein „gerechter Produktpreiserlös“ für unterschiedliche Produktionseinheiten/Betriebsgrößen wird noch schwieriger …
(...) Die Einkommensminimierung aufgrund der sektorbezogenen Kosteninflation konnte in den letzten 25 Jahren fast ausschließlich durch ein massives Produktionswachstum mehr oder weniger ausgeglichen werden. Dies führte bei vielen Familienbetrieben zu einer Verschuldung ihrer Höfe und Erreichung/Überschreitung ihrer arbeitswirtschaftlichen Grenzen – oder anders gesagt: Trotz enormer finanzieller und persönlicher Anstrengungen und teilweiser Abkehr von der risikominimierenden Kreislaufwirtschaft konnte der Einkommens- und Sozialstandard der Restbevölkerung nicht mehr erreicht werden. Man versucht nun verstärkt, agrarische Mittel in die Subventionierung von privaten Risikoversicherungen zu lenken – damit wird verstärkt die „Amerikanisierung“ unserer landwirtschaftlichen Fördersysteme eingeleitet. Der Ausbau dieser Art wird/ist sehr kapitalintensiv, schränkt den handelspolitischen Spielraum der agrarpolitischen Funktionsträger/innen massiv ein, begünstigt indirekt die Intensivierung der Flächenproduktion bzw. kapitalintensiven Produktionslandwirtschaft, unterbindet den Einsatz der „alten Hilfsinstrumente (also den Katastrophenfond – versicherbarer Schaden kann nicht mehr berücksichtigt werden) und schwächt somit die nicht versicherten Landwirtschaftsbetriebe – eine höchst bedenkliche Vorgehensweise! Wir werden den Mut brauchen, unser staatlich umrahmtes Agrarsystem in Richtung soziale Absicherung unserer bäuerlichen Familienbetriebe durch ein Existenzsicherungssystem zu ergänzen bzw. zu überführen (interessante Lösungsvorschläge der verschiedenen Parteien liegen längst auf) – je später die agrarpolitischen Verantwortungsträger/innen davon überzeugt werden können, desto mehr Familienbetriebe werden einer betriebswirtschaftlichen und arbeitswirtschaftlichen Hoffnungslosigkeit unterliegen.
Hannes Peterseil, Bad Zell
BRIEF_KASTEN
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>