KOMMENTAR_
Zu „Jungfrauenweihe“ und „Unverständliche Entscheidung“ in Ausgabe 33:
Herzlichen Dank für diese klare Stellungnahme (im Leitartikel, Anm.), die uns aus dem Herzen spricht. Hoffentlich kommen diese Worte auch bei den Verantwortlichen an. Das Bild, das die Kirche hier abgibt, ist nicht nur ungünstig, sondern vielmehr sehr irritierend – im wahrsten Sinne des Wortes „aus der Zeit gefallen“. Stellungnahmen wie Ihre geben uns trotz allem Hoffnung für die Zukunft der Kirche und zeigen ein Bild der Kirche, wie wir es uns wünschen würden (z. B. Weiheamt für Frauen).
Franz und Helga Stögmüller,
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Wenn sich eine Frau für die „lebenslange“ Jungfrauenschaft entscheidet, ist das sehr wohl ihre Privatsache. Nicht aber, wenn sie dieses Vorhaben mit medialem Getöse und zahlreicher kirchlicher Prominenz (lt. Standard.at) veredelt und sich die ausnehmend hübsche, junge Frau kameragerecht zur immerwährenden „Jungfrau“ zelebrieren lässt. (...) Die Amtskirche wurde benützt, sie lief in das offene Messer des Showbusiness.
Die „körperlose“ Kirche hat mit dem Sein, dem wir als Erdgebundene unterliegen, immer ihre Not gehabt. Ihr Maß der Liebe war die Anzahl der Kinder in einer Ehe und nicht das Klima, unter dem Leben ablief. Die Leidensgeschichte der jüngeren Geistlichen ist alarmierend. Viele von ihnen halten die Einsamkeit nicht mehr aus. Sie predigen in leeren Kirchen, während das Leben sich draußen abspielt. (...)
Nicht nur die Jüngeren arrangieren sich, führen wider den Zölibat ein Doppelleben. Die Alten leben mit ihren redlich erworbenen geistlichen Titeln, haben sich damit wohl oder übel abgefunden. Sie haben es geschafft, den Versuchungen mit Ach und Weh zu überstehen, nun sollen es auch die Jungen (mit Gottes Hilfe) erdulden. Die katholische Kirche zelebriert sich selbst, sie leidet unter fehlender Menschlichkeit. Diese Kirche hat keine Zukunft.
Herbert Kaar,
Per E-Mail
Ich wünsche Frau Lang ein gutes, sinnerfülltes Leben. Es ist irritierend, dass eine seltsame und medial aufgebauschte Zeremonie mit prunkvollem Rahmenprogramm in Kirchengebäuden stattfindet. Es überrascht, dass 16 Amtsträger aus „nah und fern“ Zeit hatten, an diesem Spektakel teilzunehmen. Manche Medien haben darüber „begierig“ berichtet. Als Mitglied der Katholischen Kirche freue ich mich, wenn in Zukunft wieder lebensnahe, wichtige Aktivitäten im Blickfeld stehen.
Peter Schaumberger,
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In gewisser Weise haben Sie ja recht mit ihrem Leitartikel und ich bin auch bei Ihnen, dass die Kirche in Bezug auf Frauen sehr großen Nachholbedarf (wenigstens zum Diakonat könnte man Frauen allgemein zulassen ...) hat, aber dass diese junge Frau sich zur ewigen Jungfrau hat weihen lassen, finde ich sehr wohl mutig und hoffentlich auch inspirierend für heutige junge Menschen, sprich Frauen! Dass die Sache ziemlich aufgeblasen und medial vermarktet worden ist, ist leider ein herber Beigeschmack in dieser Angelegenheit. Aber ich möchte nochmals betonen, dass ich trotz allem dem Weiheakt im Salzburger Dom sehr positiv gegenüber stehe. In Stille sich mit Christus zu vermählen, wäre aber noch „perfekter“ und auch glaubhafter gewesen.
Mag. Karl Wenger,
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Ich zitiere unseren Herrn Erzbischof Franz Lackner: „Berufungen, Weihen und Gelöbnisse gehören zur DNA der Kirche und sind keineswegs Relikte aus einer Mottenkiste des Mittelalters.“ –Dürfen wir mit dieser Aussage nun die längst überfällige Weihe von berufenen Frauen zu Priesterinnen erwarten, oder handelt es sich hier doch nur um ein leichtsinniges „Eigentor“?
Hans Mayer,
Molln
Ein herzliches Danke dem Chefredakteur Heinz Niederleitner für seinen hervorragenden und präzise auf den Punkt gebrachten Leitartikel „Unverständliche Entscheidung“. Dann hatte ich einen Traum: Ich las in einer neuen Bibel-Einheitsübersetzung die korrekte Übersetzung von Jes 7,14 aus dem hebräischen Text: „Seht, eine junge Frau hat ein Kind empfangen.“ Und ich las ein Schreiben des Vatikans, in dem Homosexualität nicht mehr verurteilt wird – so wie sie schon im Alten Testament tausende Jahre zuvor nicht verurteilt wurde. Und ich besuchte einen Gottesdienst, in dem die Gemeinde mit mir im Glaubensbekenntnis betete: „geboren von der jungen Frau Maria.“ Und dann wachte ich auf, konnte mich aber nicht mehr erinnern, in welchem Jahrtausend ich gewesen bin.
DI Dr. Gerhard Hubmer,
Marchtrenk
Jungfrauenweihe? Weshalb nur „halbe“ Christus-Nachfolge (Ehelosigkeit)? Warum nicht Ganz-Hingabe an Jesus im Orden (mit Armut und Gehorsam)? Ich habe Bewunderung und Dank für jede Ordensschwester und jeden Ordensbruder.
Pfarr. em. Dr. Karl H. Salesny SDB,
Wien
Maria Himmelfahrt ist das Patroziniumsfest etlicher Kirchen. Meiner Meinung nach müsste das Fest Matroziniumsfest heißen: Von maskulin auf feminin gehört es umgenannt.
Christine Gierlinger,
Haslach
In der Ausgabe 31 schreibt Chefredakteur Niederleitner über die Polarisierung, die dieser Krieg mit sich bringt, und über Wege zum Frieden. Danke für seine klaren Worte.
Hervorheben möchte ich die Zeile über gerechten Frieden: „Frieden hat etwas mit Gerechtigkeit zu tun, ein ungerechter Friede ist kein Friede.“
Denn viele relativieren die Verbrechen Putins mit dem Argument, auch andere Staaten, insbesondere die USA, hätten ähnliche Verbrechen begangen.
Als Christ halte ich dagegen: Eine Sünde bleibt eine Sünde, auch wenn es viele Sünder gibt.
Rudolf Danninger,
Gutau
Zu „Merk-Würdig“ in Ausgabe 33:
In der KirchenZeitung war in der Rubrik „Merk-Würdig“ der Satz zu lesen: „Die Glaubwürdigkeit der Predigt ist nur erreichbar, wenn der Prediger mit seiner ganzen Überzeugung hinter dem Wort steht, das er spricht.“
In Anlehnung an diese Sentenz könnte man auch sagen: „Glaubwürdigkeit des Gebets ist nur erreichbar, wenn der Betende mit seiner ganzen Überzeugung hinter dem Wort steht, das er spricht“ – und nicht, dass er nach der Bitte „Unser tägliches Brot gib uns heute“ heimgeht und wieder einmal nicht mehr ganz frische, aber noch genießbare Lebensmittel in den Mistkübel wirft. Oder wenn er gedankenlos-mechanisch „... wie auch wir vergeben unseren Schuldigern“ hersagt, aber unversöhnlich bleibt und seinen Nachbarn oder sonstigen Mitmenschen weiterhin heruntermacht und feindselig behandelt. Dann nämlich wird das Gebet zur sinn- und wertlosen Phrasendrescherei. Es ist halt „a bisserl a“ Unterschied zwischen Beten und Plappern ...
Franz Pichler,
Perg
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