BRIEF_KASTEN
Dass Autos die Umwelt belasten – je mehr PS und je schneller sie gefahren werden, umso mehr – ist inzwischen fast allen Menschen bewusst, leider noch nicht allen. Vor allem Verantwortlichen der ASFINAG und jenen Politikern anscheinend nicht, denn sie benötigen ein Gutachten, um festzustellen, was bereits Volksschüler von engagierten und umweltbewussten Lehrerinnen und Lehrern lernen. Wer zahlt diese unnötigen Gutachten – wohl wir Steuerzahler? Dann auch noch „freudestrahlend“ zu behaupten, die Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit von 130 auf 140 km/h bringe keine nennenswerte Mehrbelastung, ist ein Schlag ins Gesicht allen Bemühungen gegenüber, die Schadstoffbelastung zu reduzieren und nicht – wenn auch noch so gering – weiter zu erhöhen. Dass im Untersuchungszeitraum weniger Unfälle passiert sind, sollte uns freuen und nicht als Argument für eine generelle Einführung der 140 km/h missbraucht werden. Die höhere Geschwindigkeit hat dazu sicher nichts beigetragen.
Hans Riedler, Linz
Zum Strukturprozess der Diözese, Nr. 28, S. 4, 6.
Durch den Leserbrief von Dr. Hahn aufmerksam gemacht, habe ich mir die Vorschläge von Pfarrer Josef Michal näher angesehen. Im Wesentlichen stimme ich seiner Meinung zu. Nur: Dass Priester aus anderen Ländern in unserer Diözese eingesetzt werden, halte ich für nicht vertretbar, denn diese werden in ihrer Heimat dringend benötigt. Auch verlangt Seelsorge gemeinsame Wellenlängen.
Das Diözesan-Vorhaben heißt „Zukunftsweg“ und nicht „Zukunftsrennbahn“. Daher begrüße ich Zwischenschritte, wie sie Pfarrer Michal vorschlägt: „Die (bisherigen) Pfarren sollen in Verbänden von etwa vier, fünf Pfarren eng zusammenarbeiten.“ Man kann durchaus diese Verbände innerhalb der geplanten Großpfarre anordnen, ohne die Großpfarre schon jetzt zu initialisieren. Etwa vier oder fünf so geschaffene Verbände könnten dann in 15 oder 20 Jahren zur Großpfarre zusammenwachsen, falls dies dann noch sinnvoll ist.
In so einem Zeitraum kann sich viel ändern, neue Köpfe werden dann in den obersten Entscheidungsstellen der Kirche wirken und vielleicht doch bereit sein, die Zugangs- und Arbeitsbedingungen des Priesterberufes in einem neuen Licht zu sehen. Außerdem wird man inzwischen im kleineren Verband erkennen können, ob die nötige Anzahl von qualifizierten „Ehrenamtlichen“ zu finden ist und wie viele von „allen Getauften und Gefirmten“ Interesse haben, „die Kirche zu entwickeln“ (Seite 6).
Dipl.-Ing. Hildebrand Harand, Wilhering
Zur Wehrdienstverweigerung, Nr. 33, S. 3.
Dank und Anerkennung für den knappen und sehr informativen Artikel über Wehrdienstverweigerung im Dritten Reich! Wirklich gut!
Mein Vater wollte nicht für Hitler sterben – er hatte schon genug Kriegsverbrechen wie Gefangenenerschießung im großen Stil und Vergewaltigungen mit ansehen müssen. Er ist aus der Entsatz-Armee für Stalingrad Ende 1942 desertiert und hat unter Winterbedingungen die 2.000 Kilometer bis nach Wien zurückgeschafft. Beim Fluchtversuch in die Schweiz wurde er verhaftet. So bekam er einen Kriegsgerichtsprozess und wurde nicht sofort standrechtlich erschossen. Nach Militärgericht, 180 Tagen in der Todeszelle, Verzögerung der Hinrichtung und Ausgraben von US-Zeitzünderbomben in Wien konnte er während eines Schneesturms im Winter 1944/45 nochmals flüchten. Er hat versteckt in Wiener Bombenruinen den Einmarsch der Russen im April erlebt. Da wog er nur mehr 54 Kilogramm.
Die Gründungs-Lüge der zweiten Republik – „Österreich war das erste Opfer Hitlers!“–, alle die zu Sozialisten gewendeten Nazis, die jetzt mit „Freundschaft“ grüßten, und die generelle Verachtung aller Deserteure in Österreich haben meinen Vater verbittert. (...) Diese Staats-Lüge war haltbar, die Verdrängung ging bis zum Präsidentschaftswahlkampf von Kurt Waldheim weiter. (...) Dafür wurde er dann gewählt.
Altbischof Maximilian Aichern und Diözesanbischof Manfred Scheuer, dem Postulator im Seligsprechungsverfahren von Franz Jägerstätter, bin ich heute noch dankbar für ihren gemeinsamen zähen Kampf um die Seligsprechung von Franz Jägerstätter. Sie haben mitgeholfen, den Verachteten ihre Würde wieder zurückzugeben!
Di Karl Gebel, Altenberg
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