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Zu zwei Leserbriefen in Ausgabe 31:
Die angeprangerten Angriffskriege gegen Irak, Libyen, Syrien und Afghanistan durch die USA richteten sich neben weiteren Kriegszielen vor allem auch gegen die Despoten-Regimes dieser Länder, die ihre Völker mit den grausamsten Methoden unterdrückten und das jeweilige Volk wie Sklaven hielten. Leider ist diesen Entwicklungsländern nicht zu helfen, wenn man den Rückfall in die Diktaturen nach dem Abzug der USA betrachtet. Typisches Beispiel ist die aktuelle Situation in Afghanistan – das Volk lässt wenig Motivation zur Bekämpfung der Taliban erkennen.
Zurück zu Putin: Fachleute sehen im Krieg Putins gegen die Ukraine noch nicht das Ende der Fahnenstange, im Gegenteil, es gibt in Europa und Asien noch mehrere Länder, die nach und nach ins Putinreich „heimgeholt“ werden sollen. Entsprechende Hinweise dazu gibt es in den Medien und der Literatur genug.
Erasmus Grünbacher, Timelkam
Ohne die Leistungen der beiden Leserbriefschreiber Pfarrer Hans Wührer und Hans Riedler in ihren ehemaligen Tätigkeitsbereichen auch nur im Geringsten schmälern zu wollen, muss darauf hingewiesen werden, dass leider beide unbestreitbare Fakten ignorieren, die man an dieser Stelle nicht zu wiederholen braucht. Den brutalen und durch nichts zu rechtfertigenden Angriffskrieg Putins auf die Ukraine mit den zweifellos ebenso abzulehnenden Kriegen der USA gegen einen Diktator wie Saddam Hussein oder gegen die menschenverachtenden Taliban in Afghanistan gleichzusetzen, lässt leider auf keinerlei historische Expertise schließen. Vielmehr verweist diese völlige Fehleinschätzung auf einen nicht nur unter (Alt-)Linken populären plumpen Antiamerikanismus und eine daraus resultierende Voreingenommenheit. Dabei wäre es so einfach gewesen, einen Blick in die Analysen anerkannter – auch österreichischer – Osteuropa-Historiker/innen zu werfen, die das Gerede von den Demütigungen Russlands seitens des Westens als Propaganda entlarvt und Putins Beweggründe überdeutlich aufgezeigt haben. Doch wie die Corona-Leugner den Ärzten nicht glauben, sind auch Putin-Apologeten gegen geschichtswissenschaftliche Befunde immun.
Mag. Josef Kaltenbrunner, Puchkirchen am Trattberg
Danke, Herr Pfarrer (Wührer, Anm.), dass Sie angesprochen haben, was viele von uns nur zu denken gewagt haben. Danke an die KirchenZeitung, die das veröffentlicht hat. Bitte weiter so engagiert!
Helga Herzog, Per E-Mail
Zum Beitrag „Ungewöhnliche Erklärung“ in Ausgabe 30:
Seinen Kindern bringt man bei, anonyme Post nie zu beachten bzw. gleich zu entsorgen, weil so ein Vorgehen extrem unhöflich ist. Dann kommen da 15 Zeilen ohne Hinweis auf Name, Behörde und ohne Datum aus dem Vatikan – und es gibt seitenweise Reaktionen darauf! Puh, im Vatikan hat ein Feigling (siehe fehlende Angaben!) seine Meinung gesagt! Dass dieser Zugang zum Verteiler des vatikanischen Presseamts hat, dem sollte nachgegangen werden!
Ansonsten verwundert mich die große Aufregung dazu ... Womit hat denn alles einmal begonnen? „Fürchtet euch nicht!“ – oder?
Margareta Matscheko, Freistadt
Soll (nach Lesen des Zitats von Herrn Bischof Vorderholzer) die Heilsgeschichte und daraus die katholische Glaubens- und Sittenlehre ein in Beton gegossener abgeschlossener Verhaltenskodex sein? So hat doch Jesus selbst, einer Zeitenwende gleich, von den damaligen Glaubenslehrern gewollt, die erstarrten Regeln, die das Leben nicht abbilden, – ihre Lehre – gründlich zu überdenken. (...)
Glaube – dachte ich – ist seit Pfingsten der vertrauensvolle Blick und Schritt in unbekannte Zukunft, in die wir uns vom Heiligen Geist geleitet fühlen dürfen. (...) So gesehen wäre es doch lohnende Aufgabe Roms, diesen offenbar gewordenen Schatz zum Wohl aller Gläubigen zu heben, nämlich die Menschheitserfahrungen von Millionen, den Zugewinn, den Spirit aus zurückliegenden Jahrhunderten bis heute für die Tauglichkeit der Glaubenslehre für „morgen“ endlich auf- und einzuarbeiten: Synode! (...)
Gleichwohl macht es im Prinzip nichts aus, wenn Leute – auch bedeutende – so beeindruckt sind vom heutigen Stand der Heilsgeschichte, dass sie morgen noch an gestern glauben mögen. Deren Ausstattung aber mit Macht, die Glaubenslehre zu zementieren, kann jedoch nichts mit dem Heiligen Geist zu tun haben.
Wenn die Regeln aus menschlicher Feder laut Vorderholzer schon Basis sein sollen, dann gehört diese auch regelmäßig und verantwortungsvoll gewartet. Das Buch der Bücher: eine Fortsetzungsgeschichte?
Franz Luksch, per E-Mail
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