KOMMENTAR_
Zur Leserbriefdiskussion in den letzten Ausgaben:
Zum Vergleich Maskenpflicht in der Gastronomie und im Gottesdienst ist Folgendes festzustellen: In der Gastronomie haben nur Personen, die getestet, genesen oder geimpft sind, Zutritt. Das wird dort auch kontrolliert (oder sollte zum Wohle der Allgemeinheit auch kontrolliert werden). Daher müssen dort jetzt keine Masken getragen werden. In den Gotteshäusern haben (ebenso wie übrigens auch im Handel) alle Menschen Zutritt, auch wenn sie die 3-G-Regel nicht erfüllen und es wird auch nicht kontrolliert bzw. registriert, wer die Kirche betritt. Daher muss in der Kirche noch weiter die Maske getragen werden (wie eben im Supermarkt auch). Es handelt sich sicher nicht um eine Einschränkung speziell für Gläubige und trifft im Übrigen die Gotteshäuser anderer Religionsgemeinschaften genauso.
Andrea Keferböck, Neumarkt/Mkr.
Zu „Die neue ksoe als Dialogplattform“ in Ausgabe Nr. 25:
Alle Dienstverhältnisse der ksoe-Mitarbeiter/innen (...) wurden aufgelöst. Viele Konflikte sind offen und schwierige Übergaben müssen stattfinden. Dialog sieht in der Praxis anders aus. Die Umstrukturierung erfolgt laut Text aufgrund von veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedingung. Mir erscheint das als vorgeschobene Behauptung. Ging es dabei nicht um etwas ganz Anderes? Die bis 2020 bestehende ksoe wurde von den Machthabenden in Österreich immer wieder kritisiert, weil sie zu gesellschaftlichen Veränderungen auf Höhe der Soziallehre mit dem Rückenwind der aktuellen päpstlichen Schreiben Stellung bezogen hat. Wenn dieser „Neustart“ gelingen soll und der Dialogcharakter ernst genommen wird, dann braucht es dringend die Klärung von bestehenden Konflikten und eine deutliche Wertschätzung für die bisher getane Arbeit. (...)
Mag.ª Michaela Pröstler-Zopf, Betriebsseelsorge OÖ
Ich bin wie Anna Wall-Strasser der Überzeugung, dass die Schließung (Neuaufstellung) der Kath. Sozialakademie nicht aus finanziellen Gründen erfolgte, sondern inhaltliche Gründe hatte. Ihre klare Stimme für eine gerechte Sozial- und Wirtschaftsordnung war aber nicht nur einigen Bischöfen, sondern vor allem den „Türkisen“, allen voran Bundeskanzler Kurz, ein Dorn im Auge. Seine mahnenden Worte gipfelten bekanntlich in seiner Forderung „Bitte Vollgas geben“. Und die Bischöfe waren nach dieser unmissverständlichen Forderung sichtlich bereit, die ksoe wegen angedrohter finanzieller Kürzungen zu opfern. Die Kündigung von mehr als 10 Mitarbeiter/innen – ohne mit ihnen in einen Dialog zu treten – ist eine Schande, beschämend und entwürdigend. (...)
Hans Riedler, Linz
Zur „Die neuen Pfarren werden jetzt konkret“ in Ausgabe Nr. 26:
Mit großer Betroffenheit las ich die Kurzstatements über die fünf Pionierpfarren: Da drehen sich doch tatsächlich drei der sechs Beiträge in alter Manier und Einseitigkeit wieder um die Priester, in zweien wird gar penibel aufgelistet, wie viele Priester es aktuell vor Ort gibt. Die Dienste der dort ebenfalls tätigen PastoralassistentInnen, PfarrleiterInnen und sonstigen hauptamtlichen Laien hingegen sind offensichtlich so entbehrlich, dass man sie gegenüber den priesterlichen Diensten gar nicht erst erwähnen muss. Da stellt sich schon die Frage: Wenn wir ohnehin in dieser Priesterfixiertheit bleiben – wozu dann der ganze Zukunftsprozess? Und vor allem: Kann eine Pastoral der Zukunft so wirklich gelingen?
Dr. Harald Prinz, Enns
Zum Fall der getöteten 13-Jährigen in Wien:
Ein schreckliches Verbrechen erschüttert uns alle. Zwei Männer haben ein dreizehnjähriges Mädchen brutal ermordet. Die Täter gehören mit aller Härte des Gesetzes bestraft, ungeachtet ihres Standes oder ihrer Herkunft, so, wie es unsere Rechtsprechung verlangt. Unsere Rechtsprechung verbietet aber auch das Verbrechen der Sippenhaftung. Unsere Rechtsprechung verbietet uns, dass wir Unschuldige für die Verbrechen eines anderen bestrafen.
Rudolf Danninger, Gutau
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