KOMMENTAR_
Zum „Wort der Woche“ in Ausgabe Nr. 23:
Zum „Wort der Woche“, das in (...) der KirchenZeitung an prominenter Stelle veröffentlicht wurde, möchten wir Folgendes feststellen: Unserer Meinung nach hat sich die Theologieprofessorin J. Rahner eindeutig von den Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils abgewandt, wenn sie dafür plädiert, „unveränderliche Glaubensinhalte“ – „Dogmen“ – zu verändern, „um auf Zeitfragen und Entwicklungen zu reagieren“. Hat sie damit nicht ihren katholischen Glauben verlassen, den sie aus freien Stücken bekannt hat, als sie ihren Dienst angetreten hat? Und will uns die KirchenZeitung auch dazu führen, das Zweite Vatikanische Konzil mit seinen wesentlichen Aussagen zu verlassen? Wir glauben, es geht um das Eingemachte!
Mag. Franz Spaller
Pfarrer von Asten
Mag. Josef Michal
Pfarrer von Windhaag und Rechberg
Mag. Alois Freudenthaler
Pfarrer von Attnang-Puchheim
Mag. Leopold Gruber
Pfarrer von Grein und Klam
Dr. Karl Mittendorfer
Pfarrer von Riedau und
Dorf an der Pram
Es ist das Kleingedruckte unter dem „Wort der Woche“, was mich zunächst empört und zuletzt sehr traurig gestimmt hat. Man fragt sich bestürzt, was sollen Menschen von einer Glaubensgemeinschaft halten, die Glaubenssätze, die jahrhundertelang hochgehalten wurden, jetzt für ungültig erklären möchte? Wie können die Herausgeber der Linzer Kirchenzeitung es verantworten, uns Gläubige mit solchen Aussagen zu konfrontieren? (...) Die Theologin fordert ja nicht, Glaubenslehren zeitgemäßer zu formulieren, sondern sie wendet sich eindeutig „gegen die Vorstellung von unveränderlichen Glaubensinhalten“.
(...) Bisher war ich immer der Meinung, die Aufgabe der Kirchenzeitung sei es, im Sinne unseres Bischofs die Christen im Glauben zu stärken. Ich will nicht glauben, dass unser Oberhirte der Meinung dieser Theologin zustimmt.
Siegfried Schimmerl
Mauerkirchen
Antwort der Redaktion:
Aufgabe der KirchenZeitung ist es unter anderem, die Leser/innen über Geschehnisse und Meinungen in der katholischen Kirche zu informieren. Johanna Rahner ist eine geachtete Universitätsprofessorin, sie ist für Fundamentaltheologie und Ökumenische Theologie habilitiert und hat eine kirchliche Lehrerlaubnis. Warum sollten wir ihre Meinung verschweigen? Dass bei uns auch gegenteilige Meinungen selbstverständlich Platz finden, zeigt zum Beispiel der Abdruck dieser Leserbriefe.
Zum Leserbrief „Johannes Paul II.“ in Ausgabe Nr. 22:
Dass Papst Johannes Paul II. ein Vierteljahrhundert innerkirchlich dringend nötige Reformen blockierte, diese Ansicht ist mir zu einseitig. Er war es auch, welcher den heutigen Papst ins Kardinalskollegium berufen hat, dem, so wie auch Wojtyla, es unmöglich ist, es allen recht zu machen. (...)
Wojtyla war visionär veranlagt. Er stellte diesbezüglich bei einem Österreichbesuch 1972, damals noch als Erzbischof von Krakau, die Frage, ob man sich schon Gedanken über die Zeit nach dem Kommunismus in Europa gemacht hätte, woraufhin er angeblich etwas belächelt wurde. Und für diese Zeit nach dem Kommunismus, ein wie der Nationalsozialismus menschenverachtendes System, hat Wojtyla wesentlich beigetragen. (...) Pfarrer Rudolf Panhofer, welcher vor 21 Jahren die Pfarre Neukirchen/W. leitete, sagte einmal: „Nicht eine Woche möchte ich Papst sein.“
Josef Litzlbauer
Neukirchen am Walde
Zum Bericht über den Brauch des Salut-Schießens zu Fronleichnam in Ausgabe Nr. 23:
Ob zu Feiertagen oder zu Festen wie Hochzeiten, das Krachen mit Böllern und Kolben ist dort und da noch Tradition. Mich wundert ja, dass die ehemaligen Soldaten dieses Lärmen als „Tradition“ weitergeführt haben. Auch Traditionen sollten einmal überdacht werden, ob sie noch zeitgemäß sind und ob sie noch Freude machen. Viele Leute regen sich über die bedachte oder auch unbedachte Knallerei zum Jahreswechsel auf – nicht nur wegen der Luftverpestung. Jede Knallerei schreckt Tiere und Menschen auf, erzeugt sogar Angst und schadet dem Gehör. Ist sie das wert? Würden nicht Kirchenglocken ausreichen?
Karl Glaser
St. Peter am Hart
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