KOMMENTAR_
Zum Sonntags-Kommentar, Nr. 15, S. 16/17.
Bei Ihrem Impuls, der vom Philipperhymnus ausgeht, kann ich Ihnen großteils zustimmen. Für mich bedeutet auch das „Gott in allen Dingen finden“ den Blick nach unten und auf die konkreten Lebenssituationen der Menschen. Gott ist nicht in der Höhe, sondern unter uns.
Aber muss deshalb der Himmel leer sein? Meine Eltern und Großeltern waren kleine Leute, die sich hinabgebeugt haben (und die auch oft kleingemacht wurden). Sie im Himmel zu wissen und auf ein Wiedersehen zu hoffen ist mir auch als Theologe als kindlich-vertrauender Glaube geblieben. Zu glauben und zu vertrauen, dass ich auch in 100 und 1.000 Jahren und für immer mit meiner Frau und meinen Kindern verbunden bin, ist mir Hoffnung und tröstende Lebenskraft schon heute und jetzt. Darum sage ich bei jedem Begräbnis dazu: „… bis wir alle wieder versammelt und vereint sind bei Dir.“ Diesen Platz bei Gott und diese Geborgenheit nenne ich Himmel. Ich glaube daher, dass der Himmel ziemlich voll ist!
Mag. Herbert Unger, Pasching
Seit Jahren höre ich in der Osternacht auch die Lesung über die „Herrlichkeit des Herrn“, die er dadurch gezeigt hat, dass er Ägypten mit Ross und Reiter im Roten Meer vernichtet hat. Ist dies wirklich eine Frohbotschaft, noch dazu in Zeiten, in denen Fundamentalisten aller Religionen ganz sicher sind, dass Gott auf ihrer Seite ist im Kampf gegen Andersgläubige?
Gertrude Humer, Wels
Zu Stenogramm, Nr. 15, S. 12 (Text des emeritierten Papstes Benedikt XVI.).
„Eines Ratzingers nicht würdig!“ Doch! Eines Ratzingers würdig! Er zeigt nun, wer er war, wie er denkt und wie er ist! Unglaublich! Mehr als peinlich! Himmelschreiend!
Johanna Schörgenhumer, Linz
Ich freu mich jedes Mal auf die KirchenZeitung und darf Ihnen und
Ihrem Team sehr herzlich zu den redaktionellen Beiträgen gratulieren, auch wenn ich die eingenommenen Positionen oftmals nicht teile. So geschehen u. a. bei den die Stellungnahmen zur aktuellen Karfreitagsregelung.
Umso mehr hat mich die Aussage von Gerold Lehner, Superintendent der Evangelischen Diözese Oberösterreich, ermuntert, wenn er an die Bedeutung des Karfreitags mit folgenden Worten erinnert: „All diese Debatten verblassen vor dem, woran wir am Karfreitag denken. Wir sagen, der Gottessohn macht sich auf, wird Mensch und hält diesen Weg der Zugewandtheit sogar aus, als er am Kreuz endet. Da sind alle anderen Dinge ziemlich irrelevant.“
Nachdem heuer erstmals die Möglichkeit bestand, sich den Karfreitag freizunehmen und dies von nicht einmal 1 % der Christen in Anspruch genommen wurde, zeigt es einmal mehr, dass bei all den Debatten christliche Werte „missbraucht“ werden, um in Wahrheit den Freizeitansprüchen vieler
Teile der Gesellschaft gerecht zu werden.
Reinhard Honeder, Weitersfelden
Eigentlich wäre der Besuch des Heiligen Grabes in der Kirche zu etwas anderem gedacht gewesen. Doch die Ruhe an diesem Ort lässt einen an Jesus Fragen stellen: ,,Was würdest du tun, Jesus, wenn du leibhaftig anwesend wärest? Welche Antworten auf unsere Probleme würdest du uns geben und was wäre deine Antwort auf dieses politische Karfreitagsszenario, das bei uns abläuft? Was würdest du zu den Medien sagen, zu unseren Politikern? Ja, was würdest du zum gegenwärtigen Erscheinungsbild deiner Kirche sagen?
Jesus, du hast uns aber ein Programm vorgelebt, das unserer Gesellschaft auch in unserer Zeit Richtung geben soll. Am Sonntag, beim Gottesdienst, bekennen wir uns zu Gott und zu dir. Aber dann, wenn wir hinter uns die Kirchentüre zumachen, dann ...“?
Erich Heißl, Attnang-Puchheim
Ich habe den Film „Papst Franziskus – Ein Mann seines Wortes“ gesehen. Mich hat er erschüttert, bewegt, zum „Kampf“ aufgefordert. Diesen Film müssen alle sehen. Er sollte in den zentralen Kirchen laufend vorgeführt werden. Was mich aber ängstigt, ist, wie die Kirche mit den Aussagen des Papstes umgeht. Viel habe ich nicht gelesen. Ich denke, diese Aussagen gehören viel mehr verbreitet, in der KirchenZeitung, in den Predigten, bei den Einkehrtagen. Oder werden die Aussagen des Papstes von der „Amtskirche“ zensuriert?
Peter Feichtinger, Spital am Pyhrn
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN