KOMMENTAR_
Sehr viele Autofahrer jammern über die hohen Benzin- und Dieselpreise. Aber wenn ich auf der Autobahn mit spritsparenden 100 km/h unterwegs bin, werde ich laufend überholt. Wie soll ich das verstehen? Aber kann man Menschen verstehen, die nicht einmal ihren Enkelkindern zuliebe den Fuß vom Gaspedal nehmen, um dem Klima etwas weniger zu schaden?
Rudolf Danninger, Gutau
Mit Interesse habe ich die Aussagen der Herrn Kardinal Marx hinsichtlich „Glasnost“ in der Kirche gelesen. Er spricht hier von einem Mehr an Transparenz und Teilhabe an der Macht, einer in Teilen falschen Gehorsamsverpflichtung und einer (falsch verstandenen) Hierarchie, in der den Oberen nach dem Mund geredet wird. Gleichzeitig lese ich eine Aussage des Herrn Kardinal Marx, wiedergegeben in der Mitgliederzeitung von „Wir sind Kirche“ Nr. 113, die er am 27. Jänner 2022 getätigt haben soll, mit folgendem Wortlaut: „Es gibt keine Zukunft des Christentums in diesem Land ohne eine erneuerte Kirche. Wer jetzt noch systemische Ursachen leugnet und einer notwendigen Reform der Kirche in Haltungen und Strukturen entgegentritt, hat die Herausforderungen NICHT verstanden.“ Nun lieber Herr Kardinal, Sie sind einer der Oberen in der Weltkirche. Lassen Sie den Gehorsam gegenüber Rom beiseite. Treten Sie lautstark und transparent (auch in Rom) für die von Ihnen angestoßenen Reformen, ergänzt um die Reformvorschläge von „Wir sind Kirche“, die schon seit rund 25 Jahren am Tisch liegen, ein. Wenn Rom noch immer nicht hört und handelt, dann setzen Sie diese Reformen in Ihrer Diözese (München-Freising), für die Sie die Hauptveranwortung als Bischof tragen, um. Es wäre eine Form des Aufstehens (der österlichen Auferstehung) durchaus im Sinne des Nazaräers Jesu. Diese Empfehlung gilt im Übrigen auch den verantwortlichen Bischöfen der Österreichischen Kirchenprovinz und meiner Heimatdiözese Linz.
Helmut Opitz, Baumgartenberg
Derzeit dreht sich die Berichterstattung fast ausschließlich um die Gräueltaten in der Ukraine. Derzeit! Denn so wie die Bestialitäten in Syrien oder im Jemen, die noch lange nicht zu Ende sind, so wird auch dieser Krieg mit fortwährender Dauer allmählich verdrängt (...) werden. Die Flüchtlinge auf den griechischen Inseln sind sowieso schon längst aus dem Gedächtnis gestrichen. Die Konzentrationsfähigkeit auf bestimmte Zustände, und seien sie noch so extrem, ist bei den Leuten sehr eingeschränkt, die „Vergesslichkeit“ enorm. (...) Sieger wird es auch bei diesem aktuellen Krieg nicht geben, nur Verlierer. Aber (Kriegs-)Gewinnler, die wird es geben. Allen voran die Rüstungsindustrie, die nach solchen „Ereignissen“ in ihren satten Profiten stets ausgiebig plantschen kann.
Franz Pichler, Allerheiligen
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