KOMMENTAR_
Zum Interview mit Martin Grubinger
Persönlich schätze ich den Musiker bzw. das Musiktalent und den Menschen Martin Grubinger. Vieles von dem, was er im Interview gesagt hat, teile auch ich – besonders im Hinblick auf sprachliche Ausdrücke, die sehr „rechtslastig“ sind, z. B. Asylindustrie oder Ausreisezentren, Kriminalisierung von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Hasstiraden auf alles „Ausländische“ usw. Was mir allerdings sehr missfällt, ist, dass man sofort in das „rechte Eck“ gedrängt wird, wenn man bei der letzten Nationalratswahl eine „Regierungspartei“ – in meinem Fall die ÖVP – gewählt hat. Ich bin seit langer Zeit Mitglied des ÖAAB, der FCG, des CLV und seit längerer Zeit Mitglied des OÖ Seniorenbundes. Ich nehme für mich und viele meiner Gesinnungsfreunde in Anspruch, nicht rechts oder links zu sein, sondern in der politischen Mitte. Zwei Parteien haben nach der letzten Wahl in Österreich beschlossen, eine Koalition einzugehen – ob mir das persönlich passt oder nicht, ist eine eigene Frage. Auch ich bin ein überzeugter Österreicher und ein leidenschaftlicher Europäer, wie EU-Abgeordneter Otmar Karas. Ich sehe sehr deutlich, dass meine ÖVP mit Otmar Karas und Karoline Edtstadler in der EU mit extrem rechtslastigen Parteien in der EU nicht zusammenarbeiten kann (Marine Le Pen etc.). Ich ersuche Sie, geehrter Herr Grubinger, nicht alle ÖVP-Mitglieder und -Sympathisanten in das rechte Eck zu drängen.
Mag. Wilhelm Auzinger, St.Georgen im Attergau.
Ich kann die KirchenZeitung nicht verstehen, warum sie gegen die Sicherungshaft ist. Etliche Menschen könnten noch leben, wenn das schon früher eingeführt worden wäre. Sind manche Österreicher wirklich so einfältig, dass sie den fanatischen Asylanten noch den roten Teppich ausrollen? Wenn solche Personen nicht bereit sind, unsere Gesetze und unsere christliche Kultur zu achten, haben sie bei uns nichts zu suchen oder man muss sie einsperren.
In weiterer Folge muss ich feststellen, dass die KirchenZeitung grundsätzlich gegen alles ist, was unsere Regierungen festlegen. Da ist das Interview mit Herrn Grubinger, der sagt, dass die christliche Lehre mit Füßen getreten wird. So eine Sicherungshaft ist doch bloß eine Maßnahme, das eigene Volk vor gewaltsamen Übergriffen zu schützen. Mitmenschlichkeit, Barmherzigkeit und Nächstenliebe basieren nur auf Gegenseitigkeit (...).
Maria Pachlatko, Windhaag bei Freistadt
Würde der Innenminister beim Straßenverkehr mit gleicher Vehemenz vorgehen wie beim Asylwesen, er könnte heuer Hunderten Österreichern das Leben retten und Tausende vor Verletzungen und unsäglichem Leid bewahren!
Rudolf Danninger, Gutau
Sie bekommen keine Preise für Milch, Getreide und Fleisch und für ihre harte Arbeit. Auch die ehemaligen Großbauern gehen ein. Kredite und Investitionen amortisieren sich nur für die Banken, nicht für den Hof. Die Bezirksbauernkammern werden aufgelöst oder zusammengelegt. Die engagierte Sozialversicherung der Bauern wird samt Stimmrechten den Gewerbetreibenden mit ihren sündteuren Digitalisierungsberatern ausgeliefert. Kein Landwirtschaftsministerium mehr, das nennt sich jetzt irgendwie etwas von Tourismus und Nachhaltigkeit. Regionalpolitiker und Nationalräte, die kein agrarpolitisches Herzblut und keine Visionen für die Dörfer im ländlichen Raum haben. Eine gemeinsame EU-Agrarpolitik, die nur die ungehemmte qualitätslose und klimafeindliche Quantität fördert. Und wir Konsumenten sind geil auf die Billigproduktlinien, möglichst alles mit Lockvogelrabatt und im Duopack. Geil auf Dumpingpreise, die unsere letzten Bauern europaweit ruinieren. Den SUV-Allrad auftanken um 100 Euro, ein Smartphone um 900 Euro fürs Kindergartenkind, für uns alles kein Problem.
Fritz Baumgartner, St. Georgen an der Gusen
Wenn ich sonntags zum Gottesdienst gehe, muss ich oft an Menschen denken, die ich gut kenne und von denen ich weiß, dass sie als Ministranten in unsere christliche Gemeinschaft hineingewachsen sind, jahrzehntelang Sonntag für Sonntag in der Kirche zu sehen waren und dann mehr oder minder plötzlich diese „sonntägliche Übung“ beendet haben.
Mir tun diese Mitbürger leid, insbesondere weil sie mit einem schrecklichen Frust leben und fertigwerden müssen. Wenn ich mit einer „Übung“, die viele Jahre Bestandteil meines Sonntags war, plötzlich aufhöre, dann muss ich doch vorher zur Überzeugung gelangt sein, dass das, was ich bisher gemacht habe, völliger Unsinn war, für den ich Sonntag für Sonntag möglicherweise auch noch Geld in das Opferkörberl gelegt habe. Diese Menschen müssen doch auch der Zeit nachtrauern, die sie in der Kirche verbracht haben und die sie jetzt viel sinnvoller im Bett, auf dem Mountainbike im Kaffeehaus oder … zubringen können. Ich schließe diese Menschen selbstverständlich in der Hoffnung in mein Gebet ein, dass sie dorthin wieder zurückfinden mögen, wo sie sich so lange Zeit aufgehoben gefühlt haben.
Gerhard Rammerstorfer, Goldwörth
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