KOMMENTAR_
Ich arbeite seit 30 Jahren in der Pflege und in dieser Zeit auch immer wieder mit dem Sozialhilfeverband und deren Funktionären (Bürgermeister und Bezirkshauptfrau) zusammen. Diese Funktionäre machen ihre Arbeit weitgehend gut und ich schätze die Zusammenarbeit. Aber was wir und die Bewohner in dieser Zeit brauchen, sind geimpfte Bewohner, geimpfte Pflegepersonen, geimpfte Angehörige, die ihre Lieben risikolos öfter als einmal wöchentlich besuchen können, aber sicher nicht geimpfte Funktionäre des Sozialhilfeverbandes. Ich find's unverantwortlich!!
Hans Binder, Grünbach
In Zeiten der Pandemie und des wiederholten Lockdowns tut es gut, in der Linzer KirchenZeitung zu lesen. Da gibt es die Spalte „Im Lebens-Spiegel“ von Matthäus Fellinger, die ich sehr schätze. (...) Gesellschaftsprobleme wie Rechtsextremismus im Internet, Reformen in der Kirche oder die kommende Serie „Schuld und Vergebung“ in der Fastenzeit sind sehr gute Themen, die in eine Kirchenzeitung gehören. Die Seiten „Bewusst leben“ kommen bei vielen Lesern sehr gut an! Besonders wichtig finde ich den Hinweis bei den Leserbriefen, dass Veröffentlichungen nicht bedeuten, dass die Redaktion dieselbe Meinung zu einer Sache hat.
Maria Auzinger-Lengauer, St. Georgen/Attergau
Ich möchte mich einmal bei Herrn Jesner für seine Karikaturen bedanken, immer mit einem feinen Humor, der niemals auf Kosten anderer geht, durchaus auch zuweilen gesellschaftskritisch, zum Nachdenken anstoßend.
P. Karl Helmreich, Melk
Zu „Gehen wir gemeinsam im Vertrauen auf Gott“ in Ausgabe Nr. 5:
Ein ehrliches Danke an Abt Maximilian Neulinger möchte ich sagen, der die Euphorie des Linzer Zukunftsweges mit einer gewissen Nüchternheit durchbricht. Befohlene Begeisterung hat in der Geschichte oft manipulierte Massen erzeugt, denen wirklicher Tiefgang fehlt. Ich persönlich versuche in diesem Fall die Bibel in die Hand zu nehmen. Da denke ich zuerst an das Wort des Apostels Paulus im ersten Thessalonicherbrief: „Prüft alles und behaltet das Gute!“ Das ist und bleibt Programm. Dann denke ich an das Evangelium vom 5. Sonntag im Jahreskreis. Jesus heilt die Schwiegermutter des Petrus, die mit hohem Fieber daniederliegt. Fieber ist nie die Krankheit selber. Es ist Symptom für einen Krankheitsherd, der anderswo im Organismus zu verorten ist. So ist der Priestermangel, gegen den die Strukturreform angeht, Symptom eines noch größeren Glaubensmangels, in einer Kirche, die ebenfalls daniederliegt. Dann denke ich noch an das Evangelium von der Brotvermehrung. Man müsste begeistert sein, wie viel Menschen Jesus satt gemacht hat. Doch wenig später kommt die Reaktion: „Was er sagt, ist unerträglich.“ Und Jesus stellt die Frage in den Raum: „Wollt auch ihr weggehen?“ Die Antwort der Jünger: „Wohin sollten wir gehen, du hast Worte ewigen Lebens.“ (...)
Mag. Maximilian Pühringer, Pfarrer in Oberkappel und Neustift
Das Titelbild der letzten KirchenZeitung zeigt das Team des Zukunftsweges dynamisch auf dem Rücken des Kirchenrechts vorwärtsschreiten. Für mich aber ist das nur eine aktuelle Szene aus der Posse „Über das Reiten toter Pferde“. So wie man dort Experten zum Reiten toter Pferde zu Hilfe ruft, so hat man hier akademisch hochgebildete Experten zur Leichenbeschau des Kirchenrechts gerufen, „damit das Gesetz erfüllt werde“. Das eigentliche Problem unserer Zeit – das Personalproblem nämlich (!) – kann mit dem Kirchenrecht nicht gelöst werden. Eingedenk der Weisheit der Dakota-Indianer „Wenn du ein totes Pferd reitest, dann steig ab“, ist Analoges mit dem Kirchenrecht dringend notwendig.
DI Dr. Gerhard Hubmer, Marchtrenk
Ohne die Dringlichkeit und mögliche Vorteile einer Struktur- und Verwaltungsreform in unser Diözese in Abrede zu stellen: Ein Zukunftsweg tut sich wohl erst dann auf, wenn u. a. zwei Herausforderungen geklärt und gelöst sind: Die Rolle der Frau in der Kirche und Eucharistiefeier in jeder Gemeinde. Dazu ist „Kirche weiter-denken“ gefragt, nämlich in die Richtung von Personalgemeinden, wo die Grundvollzüge kirchlichen Lebens (Caritas, Liturgie, Verkündigung, Gemeinschaft) lebendig und erlebbar werden können, denn Christsein findet statt, überschaubar und an der Basis. (...) Jede christliche Gemeinde soll durch ein, aus ihr gewachsenes Leitungsteam („Presbyter“ = Frauen und Männer sakramental eingesetzt) „Subjekt der Seelsorge“ sein, werden und bleiben. Übrigens erscheint das Weihesakrament im Konzept „Zukunftsweg“ ziemlich unterwandert. Oberste Richtschnur kirchlichen Handelns ist ein umfassendes Wohl der Menschen (salus animarum suprema lex). Kirche meint mehr als eine, auch in Zeiten von Klerusmangel funktionierende Verwaltung, die es freilich braucht.
Kurat Dr. Siegfried Plasser, Hochburg-Ach
Zur Diskussion um Abschiebungen von Schülerinnen:
„Wir haben ein Gesetz und nach dem Gesetz muss sie … ausreisen, weil sie sich zur Österreicherin gemacht hat.“ Natürlich ist in diesem Sinne die rechtliche Argumentation in manchem Kommentar zu jüngsten Abschiebungen schlüssig. (...) Wir müssen das Recht aber immer konkret nach Menschlichkeit hinterfragen können, wohl wissend, dass der Maßstab der Menschlichkeit stets schwach ist. Das Recht ist nicht „vom Himmel gefallen“, keine überirdische Größe, sondern Entwicklungsmaterie und so stets in unserer Verantwortung. Und seien wir doch ehrlich: Wie viele von uns leben in bestimmten Bezugssystemen nicht genau „nach dem Gesetz“, sondern in einer gewissen Spannung zu einem Gesetz, und sie können sich das leicht leisten, an ihrem Lebensentwurf wird nichts geahndet! Das gilt übrigens auch für das Kirchenrecht. Wir sollten im Glashaus des Rechts nicht zu selbstsicher mit Steinen werfen. Wer mit allen Gesetzen hundertprozentig konform lebt, der werfe den ersten Stein! Auch auf die Mutter des jüngst abgeschobenen Mädchens. Man hört dieser Tage zuweilen: „Da kann ja jeder daherkommen und das Recht in Frage stellen!“ Ja, es kam zuweilen vor, dass einer daherkam und so manches in einem scheinbar logischen (Rechts-)Gefüge in Frage stellte. Und es wirkte sich zum Guten aus. Nicht nur Christinnen und Christen wissen das.
Mag. Christian Landl, Diakon in Schörfling
Dem Herrn Pfarrer Franz Zeiger möchte ich zu seiner Äußerung (in dessen Leserbrief in Ausgabe Nr. 5, Anmerkung) gratulieren und für seinen Mut danken. (...) Heute drängt mich die zahnlose Wortmeldung des Erzbischofs Lackner zum Vorgehen unseres Innenministers. Keiner traut sich aus seinem Schneckenhaus! Einer muss für alle sprechen. Als ob diese Herren sich „vor etwas fürchten würden“. Liebe Bischöfe in Österrreich! Ich habe vor 50 Jahren den Vatikan-Konflikt mit den Bischöfen und Theologen Südamerikas als Entwicklungshelfer des ÖED in Brasilien direkt miterlebt. Vor 25 Jahren wurde Bischof Oscar Romero in diesem Spannungsfeld ermordet. Seit seinem Eintreten für die unterdrückte Landbevölkerung und die Indigenen ist Bischof Erwin Kräutler in Brasilien mit dem Tod bedroht. Beide, weil sie ihr Volk schütz(t)en, weil sie in der ersten Reihe kämpften. Beseelt von Jesu Wort im Matthäusevangelium (25,40). Ich bitte Euch, macht es diesen Vorbildern nach! Traut Euch in die vorderen Reihen beim Kampf für die Gerechtigkeit – und überdenkt eure politische Farbe, seid Euch endlich dessen bewusst: „Schwarz ist schon lange nicht mehr christlich“ und türkis erst recht nicht !!!
Franz Nußbaumer, Vöcklamarkt
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