KOMMENTAR_
Zu „Kinder, Tiere und der Papst“ und zu einem Leserbrief in Ausgabe 2:
Da schreibt er (der Leserbriefschreiber, Anm.), er sei mit zahlreichen Kollegen im Priesterstand befreundet, die mit einer Partnerin leben. Dazu meine Meinung: Warum bekennen sich diese Priester nicht öffentlich zu ihrer Partnerin und legen das Priesteramt zurück, damit sie eine Familie mit Kindern gründen können? Ich glaube, das wäre glaubwürdiger. Wir brauchen auch dringend gute Familien. Das Priesteramt sollte Berufung bleiben und nicht zum Beruf werden. Beten wir auch genügend um Priesternachwuchs? Jammern wir nicht immer über unsere katholische Kirche, denn sie hat viel Schönes und Wertvolles zu bieten. Freuen wir uns mit unserer Kirche!
Paula Haudum, Eferding
Die Überbevölkerung unseres Planeten ist allein für die Probleme wie Klimawandel, Fluchtbewegungen, Artensterben, Raubbau an Ressourcen, vermehrte Naturkatastrophen und Hungersnöte, die wir heute haben, verantwortlich. Bildung und gerechte Verteilung der Güter (Solidarität) können hier nur für einige schwache Jahrzehnte Abhilfe schaffen. Allein eine weltweit kontrollierte Familienplanung könnte aus diesem Dilemma führen.
Ich erlaube mir, so wie auch Mag. Christian Landl, zu hinterfragen (wohl aus anderer Perspektive), „ob diese ‚Rüge‘ des Papstes für Menschen, die keine Kinder oder ‚nur‘ ein Kind wollen, angemessen sei“.
Markus Staudacher, Schönau im Mühlkreis
Anders als der Chefredakteur der KirchenZeitung habe ich die Worte des Papstes zur Kinderarmut in unseren reichen sog. fortschrittlichen Regionen als mutig und notwendig empfunden. Wer soll langfristig einen groß angekündigten ökologischen Umbau umsetzen, wenn junge und tatkräftige Leute fehlen? Auch wenn Völker wie Italien, Deutschland und Österreich schon seit Langem ganz schön alt und kinderarm daherkommen und wenn man das Töten ungeborenen Lebens (in Deutschland jährlich mehr als 100 000) gelegentlich noch mehr vereinfachen will, aber an einem besonderen Schutz von Lämmer zerreißenden Wölfen besonders interessiert ist, muss doch einiges falsch laufen. Warum spricht man bei vielen Tausenden vorgeburtlichen Tötungshandlungen nicht endlich von einer Willkommenskultur für Kinder und einer positiven Förderung von Ehe und Familie, wo doch hier künftige Fachkräfte und Stabilitätsfaktoren für unser Zusammen- und Weiterleben geboren werden. Wegen einer Mehrfachbelastung von Haushalten mit Kindern geben seit Langem überproportional zur Gesellschaft meist kinderlose Personen den Ton an, die mit Hunden oder Katzen nicht selten einen Ausgleich suchen. So kann kein echtes Wachstum wie Fortschritt entstehen. Ärgerlich, wenn man als junger Mann mit einer Frau bei der Mitschöpfung göttlichen Lebens mitwirkt und damit als unberufen für einen priesterlichen Dienst gilt. (...)
Simon Kirschner, Bad Endorf (Deutschland)
Zum Pro & Contra in Ausgabe Nr. 1:
Mit dem Satz: „Erhöht man das Arbeitslosengeld, ... nähert es sich rasch einem am Markt erzielbaren Einkommen“, macht Herr Prugger scharfsinnig gleich mehrere traurige Tatsachen völlig klar: Einmal, dass die Arbeitslosen das in Österreich geringste Einkommen beziehen (ausgenommen Notstandshilfe-Bezieher); dann, dass die Erwerbstätigen mit den niedrigsten Einkommen trotz Arbeit ebenfalls nur wenig mehr verdienen, obwohl sie genau jenen Bedarf abdecken, für den sich ohnehin viel zu wenige Arbeitskräfte finden. (...) Das macht drittens deutlich, dass „der Markt“ als Zuteilungsregulatorium für Arbeit und Einkommen offensichtlich nicht funktioniert. Das Regelwerk, das das Volkseinkommen unter allen Gruppierungen aufteilt, gehört also insgesamt hinterfragt. Denn Herr Prugger hat neben weiteren nicht zu vergessenden Beziehergruppen von ähnlichem „arbeitslosen Einkommen“ genau jene Gruppe nicht erwähnt, die selber den Markt und die Zuteilungsregeln bestimmt: z.B. die Vorstandsmitglieder großer Konzerne. (...)
Das hat nichts mit Neiddebatte zu tun, sondern dieses jeder menschenmöglichen Arbeitsleistung enthobene Entgelt (der Vorstandsmitglieder, Anm.), das derart leistungsuninteressiert verschenkt wird, fehlt für echt marktkonforme, gerechte Bezahlung. Und zwar für leistungsgerechte Bezahlung jener Geringverdiener in den Arbeitsbereichen, für die der „steuernde Markt“ genau deshalb die nötigen Arbeitskräfte gar nicht auftreiben kann – z. B. den vielfach von Frauen dominierten Berufen wie ganz allgemein in Dienstleistung, Pflege ...
Franz Luksch, per E-Mail
Am 4. Jänner des neuen Jahres machte ich mich mit zwei Freundinnen auf den Weg durch unseren Ort, um als Sternsingerinnen die Dreikönigsaktion zu unterstützen. (...) Manchmal muss man sich auch wundern: Unser heuriges Gebiet führte uns nach Sinnersdorf, wo die erste Adresse um 8 Uhr am Morgen die Niederlassung des Volvo Group Truck Centers war. Kurzer Check: Stern, Infomaterial, 2G-Nachweise, gesegnete Kreide – alles da. Die Geschäftsstelle mit den großen, blank polierten Glaswänden erschien als würdiger Einstieg. Wir starteten mit einem herzhaften Halleluja, während sich der anwesende Mitarbeiter hinter der Glaswand erhob und uns mit großen Augen betrachtete. Im nächsten Augenblick machte er kehrt, verschwand durch die Hintertür und ward nicht mehr gesehen. Nachdem wir unseren Gesang einer kurzen Qualitätsprüfung unterzogen hatten, kamen wir zu dem Schluss: So schlimm war‘s nicht, dass es zum Davonlaufen wäre. So zogen wir weiter und hofften, dass es unseren Kindern im benachbarten Ortsteil beim ersten Haus besser erginge.
An die Volvo Group: Schon ein Lächeln, Grüß Gott, Auf Wiedersehen machen Sternsingern Mut für den weiteren Weg. Ein Stück Herzlichkeit im Business macht vielleicht auch den Tag Ihrer Mitarbeiter ein Stück feiner. Sollten im nächsten Jahr wieder wir oder unsere Kinder als Sternsinger vor Ihrer Tür stehen, zählen wir auf Sie. Sollten Sie in diesem Jahr zudem noch eine Spende platzieren wollen, können Sie dies unter www.dka.at/sternsingen
Vergelt‘s Gott! (...)
Isolde Hauf, per E-Mail
In Ihrem Artikel in Ausgabe Nr. 2 zum Gedenktag am 17. Jänner (Tag es Judentums) zitiert Martin Jäggle einen Satz von Bischof Manfred Scheuer: „Für Christen ist Jesus ohne sein Judentum nicht zu haben.“ Wir wissen, dass Jesus seine große Menschen- und Gottesliebe aus seinem jüdischen Glauben geerbt hat, fragen uns aber, warum diese Liebe nicht auch den Palästinensern gelten soll, die seit Jahrzehnten unter einer schikanösen israelischen Besatzung leiden und von aller Welt im Stich gelassen werden. (...)
Helmut Höftberger, Grieskirchen
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