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[Vor einiger Zeit] war ich bei der Taufe meines Großneffen. Während der Zeremonie überlegte ich, wie es ihm ergehen werde, wenn er so alt ist wie ich jetzt. Diejenigen, die die Umwelt für ihn lebenswert erhalten wollen, haben bei den Wahlen verloren. Diejenigen haben gewonnen, die behaupten, die Klimaveränderungen wären nicht unsere Schuld und wir könnten sowieso nichts machen. Zum Fußballspiel in Linz sind 1.500 Fans von Norwegen hergeflogen, bloß zu ihrem Vergnügen! Unzählige Österreicher sind heuer wieder in den Urlaub geflogen, bloß zu ihrem Vergnügen. Lieber Großneffe, es tut mir leid.
Rudolf Danninger, Gutau
Frauen dürfen in der Kirche zwar alles machen, nur geweiht dürfen sie nicht werden, denn es gibt verschiedene „Erstheiten“, erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz, Franz Lackner, bei einer Pressekonferenz im Anschluss an die Herbstkonferenz. Ich habe dieses Wort noch nie gehört. Laut meiner Google-Recherche bedeutet „Erstheiten“ so viel wie Gnadengaben. Frauen haben also andere Gnadengaben als Männer. Eigenartig. Ich war bisher der Meinung, wir, Männer und Frauen, haben alle den gleichen Wert und die gleiche Würde. Schade, die Kirchen werden immer leerer, die „Treuen“ immer älter.
Hans Riedler, Linz
In dem Büchlein „Unsere Show läuft schon viel länger oder: Die Kirche und ihre Diener in Anekdoten“ von Gottfried Heindl habe ich zwei humorvolle Begebenheiten aus dem Leben von Anton Bruckner gefunden, die ich gerne teilen möchte:
1. Bischof Franz Rudigier (1811–1884) war ein großer Musikfreund, der sich oft von seinem Domorganisten Anton Bruckner auf der Orgel vorspielen ließ. Bruckner spielte so schön, dass ihm der Bischof einmal das Kompliment machte:
„Wenn Sie Orgel spielen, kann ich nicht beten.“
Meine Gedanken dazu: Bitte bei einem persönlich bekannten Organisten (oder Organistin) nur dann Bischof Rudigier hier zitieren, wenn die Anekdote schon bekannt ist, denn sonst könnte es nicht als Kompliment aufgefasst werden ...
2. Anton Bruckner hielt wenig von jenen Komponisten, die mangelndes Talent durch intensive Anwendung der Ausdrucksformen des cäcilianischen Kirchengesangs wettmachen wollten: „Wenn den Leuten nichts einfällt“, sagte er dazu, „dann nennen s’ es kirchlich ...“
Ich kann nur sagen: Stimmt heute noch immer ...
Mod. Mag. Herbert Reisinger, Schloss Rosenau (NÖ)
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