KOMMENTAR_
Zu „Soll die Inanspruchnahme von Sexarbeit verboten werden?“ in Ausgabe Nr. 39 und einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 40:
1. Es existieren zahlreiche internationale wissenschaftliche Studien, welche sowohl das große Ausmaß von Schaden für sich Prostituierende (auch sogenannte „Freiwillige“ betreffend) als auch die Auswirkungen eines legalen Systems auf die Nachfrage und die vermehrte Ausbreitung als Motor des Menschenhandels belegen. Auf diesen Ergebnissen beruht seit 2014 die Haltung des Europäischen Parlaments, das wiederholte Resolutionen (Schlagwort: „Reduce Demand“)mit dringender Empfehlung zur Reduzierung der Nachfrage (zuletzt 2023) auslegte.
2. Auch in Frankreich, das diesen Empfehlungen bereits 2016 gefolgt war, wurde die aktuelle Gesetzgebung mit Sanktionierung des Kaufs prostitutiver Akte vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte kürzlich als rechtmäßig bestätigt, in Anbetracht der Gesamtsituation.
3. Notlagen finanzieller und anderer Arten können nicht als Freiwilligkeit im Sinne der körperlichen und persönlichen Selbstbestimmung gewertet werden, dennoch werden solche Zwangslagen regelmäßig ausgenutzt. Auch das theoretische Verbot der Ausnutzung von harten, kriminellen Zwangslagen hat bisher noch zu keinen Verfahren geführt. [...]
4. Inanspruchnahme von Prostitution ist mit der christlichen Wertvorstellung, die Würde und das Wohlergehen anderer Menschen zu wahren und ihnen keinen Schaden zuzufügen, nicht vereinbar.
Gisela Wiederschein, Stahnsdorf (Deutschland)
Ich möchte mich einmal bedanken bei den ehrenamtlichen Mithelfern und Mithelferinnen in der Kirche. Da bereits ein sehr großer Mangel an Priestern herrscht, kann man diesen Personen nicht genug Danke sagen! Ich glaube, dass diese an der Basis noch sehr viel aufrechterhalten, was sonst gar nicht mehr möglich wäre. Kein Priester – keine Sonntagsmesse. Zum Glück gibt es Ehrenamtliche, die eine Wort-Gottes-Feier ermöglichen! Ich kann nur hoffen, dass dies auch von den offiziellen kirchlichen Stellen gewürdigt wird. Ich habe oft das Gefühl, dass dies nicht der Fall ist. Man müsste sich viel mehr austauschen und miteinander reden und auf die Wünsche und Bedürfnisse der Helfer eingehen! Und man darf die Basis nicht „im Regen“ stehen lassen. Weil es ist nicht selbstverständlich, was hier geleistet wird!
Erna Prenninger, Thalheim bei Wels
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