KOMMENTAR_
Zu einem Leserbrief in Nr. 24:
Es ist verständlich, dass Gläubige in zunehmend priesterloser Zeit vielerorts die Eucharistiefeier vermissen. Die Aufgabe der Kirchenleitung sollte da eigentlich klar sein. Aber wenn diese aus seltsamen Gründen Eucharistiefeiern nicht in der nötigen Quantität und Qualität gewährleisten kann, sollten wir darüber nachdenken, ob wir die immer beliebter werdenden Wort-Gottes-Feiern in ihrer Gestaltung nicht möglichst eng an die Eucharistiefeier anlehnen sollten, um das Bewusstsein für die Eucharistie in der Mitte des kirchlichen Lebens zu halten. Außerdem täte es gut, den Begriff „Messe“ nicht auf die Eucharistie zu reduzieren, sondern weiter zu fassen, kommt er doch von den lateinischen Sendungsworten „Ite, missa est!“ (Geht, ihr seid gesandt!) am Ende der gottesdienstlichen Zusammenkunft: Werden wir nicht auch in einer Wort-Gottes-Feier gesandt, Glaube und Lobpreis in die Welt zu tragen?
Dr. Harald Prinz, Enns
Zu „Diözesanspitze will Zukunft sichern“, Nr. 25:
Die österreichischen Bischöfe haben nach ihrer Konferenz im Juni das hohe Lied auf die Synodalität (gemeinsames Hören, Beraten und Entscheiden) angestimmt. [...]Diese Botschaft höre ich wohl, allein mir fehlen die Werke. Ein Beispiel: In unserer Diözese gibt es einen diözesanen Pastoralrat, in dem ich auch Mitglied bin und in dessen Statut unter §5 Abs. b festgehalten wird, dass der Pastoralrat zu befassen ist, wenn es u.a. um Entwicklung und Organisation diözesaner Gremien und Strukturen geht. Über eine öffentliche Pressekonferenz wurde letzte Woche mitgeteilt, dass die inhaltlichen Entscheidungen für den großen Einsparungsprozess in unserer Diözese getroffen worden sind. Keine einzige dieser Maßnahmen wurde im diözesanen Pastoralrat vorgestellt und besprochen. Wenn so kirchliche Synodalität und Beteiligung aussehen, dann kann ich gut darauf verzichten.
MMag. Helmut Außerwöger, Pfarrseelsorger St. Martin/M., Dekanatsass. Altenfelden, Geistl. Assistent der ka OÖ
[...] Immer wieder ist betont worden, wie wichtig es der Kirchenleitung sei, nahe bei den Menschen und wirksam in der Gesellschaft zu sein. Die Absicht, das Maximilianhaus in Puchheim nicht mehr weiterzuführen, widerspricht in vielen Bereichen den obigen Aussagen. Im Maximilianhaus, das in den vergangenen 30 Jahren ein bedeutender pastoraler Ort geworden ist, treffen Menschen zusammen, die nicht immer eine Nähe zu Pfarren oder sonstigen kirchlichen Einrichtungen haben. Somit ist es eine Begegnungsstätte, die in qualitätsvoller Weise wichtige Fragen unserer Gesellschaft thematisiert. [...] In den vergangenen Jahren, seit dem damaligen Plan von 2009, das Maxhaus zu schließen, wurden etwa 30 Prozent der Kosten eingespart. Das Haus hat sich durch die umsichtigen und engagierten Mitarbeiter:innen weiterentwickelt und ist heute ein beliebter Veranstaltungsort und pastoraler Treffpunkt für unterschiedliche Gruppen. Als Vorsitzender des Kuratoriums bin ich sprachlos und entrüstet über den Entschluss der Diözesanleitung, das Maximilianhaus nicht mehr weiterzuführen.
Rudolf Pülzl, Roitham am Traunfall
Im Jugendzentrum STUWE wird es durch die Kürzungsmaßnahmen Veränderungen geben, das ist in der Pressemeldung deutlich geworden. Von Zusammenlegung und neuem Standort ist die Rede. Was fehlt sind die Details: Eine von aktuell zwei Vollzeit-Anstellungen wird gekürzt. Das Haus in der Steingasse 5 wird aufgegeben. Letzteres ist seit fünf Jahren im Gespräch, weil Geld überall knapp ist, ernsthafte Alternativen warten wir geduldig ab. Dass das STUWE und das Zoom „in ähnlicher Weise“ arbeiten ist aus unserer Sicht nicht der Fall. Natürlich, beide Jugendzentren arbeiten diakonisch und mit Jugendlichen. Konkrete Zielgruppe, Methoden, Konzept, Schwerpunkte sind aber völlig unterschiedlich. Wir arbeiten gern zusammen, nutzen gern Synergien, wie auch jetzt mit vielen Kooperationspartner:innen (z.B. Diakoniewerk und Mobile Pädagogik). Auch mit dem Zoom arbeiten wir gerne zusammen. Mit einer Anstellung weniger und einem neuen Standort wird es aber ein gänzlich neues Konzept brauchen, und die Arbeit des STUWE, wie wir sie erfolgreich machen, wird nicht mehr möglich sein. Wir freuen uns, dass wir heuer mit knapp 350 Jugendlichen so viele wie selten erreicht haben und werden bis zum Ende am 31.12.2027 unsere verbindende, inklusive Arbeit aus vollen Herzen weiter führen.
Veronika Wirth BEd BEd, Zentrumsleiterin STUWE
Zu einem Leserbrief in Nr. 25
Ja, die Kirchenzeitung ist ein Organ der Diözese Linz, bietet Information und Diskussionsstoff über kirchliche und weltliche – weltweite – Themen auf sachlicher Basis. Nicht alles passt allen! Aber kritische Berichterstattung ist wesentliche Aufgabe einer seriösen Presse, und das gilt für ein kirchliches Medium erst recht. Kritische Leser:innen haben die Möglichkeit ihre Zustimmung bzw. ihren Unmut zu äußern. Das heißt: „ Ihrerseits ihren Senf dazuzugeben.“
Greti Biberauer, per E-Mail
Zu „Ohne Priester kein katholisches Leben“, Nr. 22:
Die diskriminierende Ausdrucksweise von P.M. Zulehner, es drohe eine Umformung in eine „nicht einmal mehr protestantische Kirchenform“, befremdet mich und ist nicht angebracht.
Leonore Hügelsberger, Linz
KOMMENTAR_
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