KOMMENTAR_
Zu einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 2:
Lieber Herr Hutsteiner!
Ihr Leserbrief hat mich betroffen gemacht, denn auch mir geht es so, dass sich in mir angesichts der Weigerung vieler Menschen, insbesondere der meisten Mächtigen in Politik und Gesellschaft, Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft zu übernehmen, Gefühle wie Resignation und Traurigkeit breitmachen. Dennoch bitte ich Sie (und alle anderen Menschen, die diese Zeilen lesen und die der Meinung sind, dass wir uns für die Bewahrung der Schöpfung sowie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenwürde einsetzen müssen), nicht aufzugeben. Es ist wichtig, dass wir uns – egal ob in der Kirche, in zivilgesellschaftlichen Organisationen oder politischen Parteien – vernetzen und gegenseitig stärken. Autoritäre Politiker:innen leben davon, dass sich eine Stimmung der Hoffnungslosigkeit breitmacht. Wehren wir uns dagegen! Seien wir mutig und zuversichtlich, stärken wir einander mit guten Worten! Lassen wir uns den Glauben an eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere Kinder nicht nehmen!
Angela Lettner, Innerschwand am Mondsee
Zu „Kirche kann ein Ort der Übung von Demokratie sein“ in Ausgabe Nr. 2:
Die Krise der Demokratie in Österreich und anderen Ländern führt gegenwärtig auch zu sorgenvollen kirchlichen Reaktionen. Wir sollten aber auch selbstkritisch fragen, ob nicht unsere Kirche selbst manche diesbezügliche Hausaufgabe schuldig geblieben ist. Zu lange nämlich gab sich die Kirche als Bollwerk gegen demokratische Entwicklungen, zu häufig verkündeten Bischöfe mit Stolz und Trotz, die Kirche sei keine Demokratie, zu oft wurde die Kirche von oben gegen unten regiert. Hoffentlich ist die Synode in Rom so etwas wie der geistvolle Auftakt zu einem neuen Aufeinander-Hören in der Kirche und zu einem neuen Miteinander im Volk Gottes. Damit eines Tages die Welt diesbezüglich von der Kirche lernen kann ...
Dr. Harald Prinz, Enns
Gerne lese ich die Kirchenzeitung. Der Kommentar „Das Band“ von Josef Wallner hat mir besonders gut gefallen. [...]
Das Lesen des Artikels von Lisa-Maria Hammerl über die Chancen der Beeinträchtigten am Arbeitsmarkt hat mich einerseits sehr erfreut, andererseits sehr betrübt. Ich freue mich über die angeführten Bemühungen für die beeinträchtigten Menschen und die Erfolge. Im Sinne der Ökumene und Gemeinsamkeit betrübt es mich aber sehr, dass die Diakonie mit keiner Silbe erwähnt wird. [...]
Punkto Demokratie in der Kirche habe ich leider sehr negative Erfahrungen. Für mich ist die Kirchenstruktur noch immer rein autoritär und dem absoluten Gehorsam verbunden. Sogar die Statuten des Pfarrgemeinderates sind leere Sätze, da immer noch die Autorität des Priesters letztendlich entscheidet. Da ist keine demokratische Abstimmung möglich. Wir Christen haben da noch viel Demokratie zu lernen.
Robert Klausberger, Gallneukirchen
Zu „Kickl. Kanzler?“ in Ausgabe Nr. 3:
Das Bedrohungsszenario einer rechtsextremen Regierung, die die Freiheit in Österreich abbaut, freie Meinungsäußerung abschafft, Geflüchtete abschiebt und Menschenrechte abserviert, ist zugegebenermaßen zum Fürchten. [...] Christinnen und Christen werden in der Bibel hundertfach eingeladen, sich nicht zu fürchten. Gegen die momentanen Bedrohungen hat die Zivilgesellschaft mit Demos in mehreren österreichischen Städten ein starkes Zeichen gesetzt. Wir können uns weigern, uns zu Tode zu fürchten. Wir sind viele – und wir können darauf vertrauen, dass in Österreich entgegen aller Unkenrufe viele Menschen aufstehen, um Unrecht beim Namen zu nennen und unser schönes Land nicht tatenlos denen zu überlassen, die Demokratie und Menschenrechte mit Füßen treten. Ich bin mir sicher: Vertrauen kann genauso ansteckend sein wie Angst.
Christa Recheis-Kienesberger, Pinsdorf
Zu „Studieren an der Uni als Jungbrunnen“ in Ausgabe Nr. 3:
Dieser Artikel hat mich gefreut, weil das auch meine persönliche Lebensplanung ist. Seit Jahren bin ich „Studentin“ an der Katholischen Privatuni in Linz. Als Seniorin (80 plus) genieße ich die Gemeinschaft mit den Jungen ohne Prüfungsstress. Noch nie gab es unangenehme Reaktionen oder abfällige Äußerungen von Seiten der beruflich engagierten Zuhörer wegen meines Alters. Ich wähle pro Semester Vorlesungen zweier spannender Themen. Es gibt keine Beschränkungen bei den Lehrveranstaltungen. Mein Verstand freut sich über Herausforderungen, meine Wochenstruktur über das Programmangebot und meine Gedanken nützen dankbar neue Blickrichtungen auf mein eigenes Leben und das Geschehen im Rest der Welt. Ich bin sehr froh über die Angebote.
Helga Herzog, Linz
Zu einem Leserbrief in Ausgabe Nr. 2 über ein politisches Plakat mit dem Text „Unser Fest – unsere Werte“:
Der Beitrag von Herrn [Gerhard] Prinz spricht mir aus der Seele und ich schließe daran an: Wieweit reicht mein „Uns“ als Christ? Wie machte es denn unser Jesus aus Nazareth? Konkret: Wen sprach Er in Seinem – und somit unserem – Gebet, dem „Vater unser“, an? Gott, der Vater unser aller. Woran soll man mein Christsein erkennen? Was meinen Sie?
Und: Dürfen wir Christen zulassen, dass auf Wahlplakaten die Friedensbotschaft Jesu um 180 Grad verdreht wird?
Josef Bramberger, Garsten
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