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Endlich war er da, der Regen. Nach den trockenen Wochen des noch jungen Jahres kam er gerade noch rechtzeitig, um größere Schäden in der Landwirtschaft hintanzuhalten. Aber dann: Wann hören denn Kälte und Regen endlich auf, es wäre doch wirklich Zeit für wärmere Zeiten. So bekam man es schon nach wenigen Regentagen öfter und öfter zu hören. Die Zufriedenheit zwischen dem Zuviel und dem Zuwenig findet oft nur ein recht enges Fenster. Doch wer sich Glück nur unter idealen Verhältnissen vorstellen kann, verdirbt sich die Freude.
Das Gute ist nicht immer auch das Angenehme. Regen ist nun einmal nass – und man tut gut daran, sich auch mit unwidrigen Umständen anzufreunden. Einem anderen Menschen Gutes zu wünschen, kann bedeuten, ihm etwas zuzumuten. Das Bessere ist manchmal eine Herausforderung, die man jemandem nicht erspart.
Jeder Sportler und jede Sportlerin weiß es: Das Wohlgefühl stellt sich oft erst nach einer Anstrengung ein, und es ließe sich ohne diese Anstrengung gar nicht erleben. Wer Wohlgefühl als Dauerzustand des Lebens anstrebt, verliert es – oder erlebt es erst gar nicht.
Qualität hat ihren Preis, sagt man. Es trifft auch auf die „Lebensqualität“ zu. Man muss zu seinem Glück nicht immer auf geänderte Verhältnisse warten. Manchmal genügt ein Regenschirm.
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