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Am vergangenen Wochenende sind mir – warum auch immer – viele alte Autos begegnet, auf gut Deutsch heißen sie „Youngtimer“. Es waren eben jene Minis, Käfer und 2CV, wie ich sie aus Kindheitstagen kenne und von denen ich weiß, dass sie fünfköpfige Familien in den 1960er-Jahren nach Caorle kutschiert haben. Was nicht in den Kofferraum passte, landete bei den Füßen und auf der Knien der Kinder am Rücksitz. Alle reisten ohne Gurte. Ohne Kopfstützen. Ohne Klimaanlage. Ohne elektronische Unterhaltung. Mit Straßenkarte statt Navi. In Ermangelung von Autobahnen ging es mit wenigen PS sehr langsam, dafür umso kurviger die Berge rauf und runter. Schon beim Gedanken daran könnte einem glatt noch einmal übel werden.
Heute kommen mir diese Autos vor wie Spielzeugautos. Und obwohl die Köpfe ihrer Fahrer bei jedem Schlagloch mit dem Autodach auf Tuchfühlung gehen, wirken diese äußerst glücklich und entspannt. Ich fürchte nur, an der Tankstelle hört sich der Spaß dann auf: denn was den Durst betrifft, brauchen sich die alten Kleinen vor den neuen Großen (leider) nicht zu verstecken. Allesamt Zechbrüder.
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