KOMMENTAR_
Zum Frieden in der Ukraine könne es nur durch eine vollständige Befreiung des Landes von Russland kommen, erklärte der römisch-katholische Bischof von Odessa, Stanislaw Szyrokoradiuk, in Wien.
Zu seiner südukrainischen Diözese gehören die von Russland 2014 besetzte Halbinsel Krim und das nun besetzte Gebiet um die Stadt Cherson. Alle drei römisch-katholischen Priester des Gebiets blieben freiwillig, um Seelsorge zu leisten, erzählt Bischof Szyrokoradiuk. Nun sei das Gebiet abgeriegelt, er könne seine Mitarbeiter nur noch mit Überweisungen unterstützen. Solange sie sich nicht politisch äußern, werde ihr seelsorglicher Dienst geduldet. Allerdings gleiche das Gebiet einem Polizeistaat, so der Bischof. Es gebe nächtliche Ausgangssperren und Polizeikontrollen sowohl auf der Straße als auch in Wohnungen. Vier katholische Kirchen wurden zerstört.
Kompromisse, durch die Gebiete in der Ostukraine an Russland fallen würden, könnten keinen dauerhaften Frieden bringen. „Die jüngste Geschichte hat gezeigt, dass Russland wiederkommen und sich weitere Gebiete holen würde“, so der Bischof von Odessa. „Wir brauchen echten, ständigen Frieden, keinen vorübergehenden.“ Auch vor anderen europäischen Staaten würde Russland nicht haltmachen. Die russische Politik kenne nur Sklaven oder Feinde. Freunde gäbe es nicht. „Die Ukraine will Russland nicht mehr dienen!“ Das sei auch der Grund für die hohe Motivation in der Ukraine. „Die ganze Ukraine hilft zusammen, auch die meisten Russen, die hier leben.“ Am dringendsten sei für die Ukraine nun das Friedensgebet.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN