KOMMENTAR_
Die Wortwahl ist nicht zu akzeptieren: Ja, die Maßnahmen sind hart, teilweise verfassungsrechtlich fragwürdig (oder schon aufgehoben), aber sie sollen zweifellos dem Schutz der Menschen dienen.
Das bedeutet freilich nicht, dass man den Verantwortlichen ein gutes Zeugnis ausstellen könnte. Selbst wenn man die besten Absichten unterstellt, ist offenkundig: Vertraueneinflößend war die Leistung zuletzt nicht. Erst Freitesten, dann Reintesten, dann Absage der Tests wegen des längeren Lockdowns; erst angekündigter Schulstart, dann Ferienverschiebung – und der langsame Impfstart: Während in Israel, das von der Größe her vergleichbar ist, zwei Millionen Menschen geimpft sind, waren es am Sonntag österreichweit laut Regierung 102.790. Israels Vorsprung hat nicht nur mit einem teuren Impfstoff-Vertrag zu tun, sondern auch mit guter Organisation. In Oberösterreich dagegen war das Impf-Anmeldesystem vergangene Woche gleich mal unbenutzbar – wie peinlich für das „Technologiebundesland“. Auch der Österreich-Vergleich ist interessant: Mit offiziellen Zahlen gerechnet waren in Oberösterreich am Montag 0,87 Prozent der Bevölkerung geimpft. In Vorarlberg waren es 2,75 Prozent – mehr als das Dreifache.
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