KOMMENTAR_
„Endlich fort!“ Das ist die Sehnsucht vieler im Sommer. Ob mit Flugzeug, Bahn oder Rad suchen sie das Weite. Glück, Erholung oder auch nur ganz einfach Vergnügen erhoffen sie in der Ferne zu finden. Man muss es sich nur leisten können. Fast ist es wie eine Flucht, weil man es in der Luft der alltäglichen Lebensumstände nicht mehr so gut aushält.
Vielleicht wäre eine umgekehrte Reise einmal ein interessantes Ziel. Eine Reise also, bei der man mit dem Heimkommen, dem Zu-sich-selber-Kommen anfängt. Das wäre eine Reise zu den unbekannten, unentdeckten oder auch vergessenen Gefilden in sich selbst.
Haben wir uns nicht in vielem im Trubel und Lauf der Zeit schon sehr entfernt von dem, was die Lebensziele und Wünsche gewesen sind, oder welche Ideale uns wichtig waren? Was man einmal gewollt und was man geglaubt hat? Es sind die hintangestellten, stets auf später verschobenen Sachen, die einen abringen davon, und dieses: Auf mich und auf dieses eine Mal kommt es ja doch nicht an!
Zu oft hat man flüchtigen Notwendigkeiten den Vorrang gegeben, obwohl es anders eigentlich richtiger gewesen wäre. Und mit der Zeit ist dieses „Eigentliche“ zur Nebensache geworden, schließlich ganz verloren gegangen. Die Ideale kümmern im Schatten angeblicher Wichtigkeiten dahin. Und irgendwie werden sich Menschen, ohne dass sie es merken, selber fremd dabei.
„Eigentlich, … aber“. Das ist eine verhängnisvolle Formel des Lebens. Man verliert sich so leicht in ihr. Wäre es da nicht schön, doch wieder einmal heimzukommen?
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