KOMMENTAR_
Die Kirche kann sich dem Trend, der die Menschen von ihr wegführt, nicht entziehen, und sie ist nicht schuld daran. So fasste es der Utrechter Pastoraltheologe Jan Loffeld bei den steirischen Priestertagen zusammen.
Diese Erkenntnis könnte viel Gutes bewirken. Sie befreit Seelsorger/innen und kirchliche Angestellte vom dauernden Druck, was sie denn falsch machen würden. Und die neue Gelassenheit könnte bewirken, dass Kirchenangehörige aufhören, einander die Schuld an diesem Trend in die Schuhe zu schieben.
Mitunter verdächtigt ein Bischof das Kirchenvolk, zu wenig von Gott zu sprechen.
Währenddessen ist den Gläubigen so manches Hirtenwort peinlich.
Wer sich für konservativ hält, denkt, der Kirchenschwund liege an der Unverbindlichkeit fortschrittlicher Glaubensgeschwister, umgekehrt wähnen die „Liberalen“ die Enge von Traditionsbetonten als Hindernis der Kirchenattraktivität.
Hauptsache, die anderen sind schuld. So wird das nichts mit der Attraktivität.
Darum: Wir sitzen im selben Boot. Uns ist ein Glaube wichtig, der den meisten in dieser Gesellschaft nicht wichtig ist. Bei allen Widersprüchen, die wir innerkirchlich erleben: Von außen betrachtet sind wir gleich (ir-)relevant. Das befreit.
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