KOMMENTAR_
Ich bin ein Fan von Leistung. Ich leiste einen Beitrag für die Arbeitswelt, für das Fortbestehen der österreichischen Bevölkerung – auch wenn zwei Kinder da nicht ausreichen werden –, für Familienleben und Ehrenamt. Trotzdem bin ich nicht einverstanden damit, wenn Leistung selbstgerecht ins Rennen gegen andere geschickt wird. „Ich habe so viel geleistet“, höre ich in Gesprächen. Und: „Diejenigen, die vom Sozialstaat leben, wollen ihn nur ausnützen – sie leisten nichts!“ Dabei ist es doch so: Wer etwas leistet, tut es, weil er oder sie es tun KANN. Weil die Gesundheit es zulässt, weil Zeit vorhanden ist, weil ein familiäres und Freundesnetz einen trägt. Und vor allem, weil er oder sie in den Momenten, in denen sich der weitere Verlauf des Lebensweges entschieden hat, oft Glück gehabt hat.
Ich bin dankbar, weil ich etwas leisten kann. Und ich werde dankbar sein, wenn mir jemand beisteht, sollte ich das einmal nicht können.
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