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Die am Montag gestartete Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz dürfte konfliktbeladen sein: Beim Synodalen Weg war die Spaltung in reformoffener Mehrheit und blockierender Minderheit unter den Oberhirten durch ihr Abstimmungsverhalten erkennbar geworden. Ob sie sich noch zusammenraufen, ist völlig offen.
Vielleicht hilft es in dieser Situation, wenn man die Frage nach dem Warum kirchlicher Reformen stellt. Zunächst ist klar, dass keine Reform einen massenhaften Andrang an den Kirchentüren auslösen wird. Der Vorwurf, die Kirche biedere sich für äußerlichen Erfolg an den Zeitgeist an, läuft daher ins Leere. Schlagend sind vielmehr zwei tiefer gehende Gründe.
Der erste Grund ist Gerechtigkeit: Frauen in die Weiheämter zu lassen ist gerecht. Dass solch ein Schritt auch der Kirche mit ihren Männerbünden guttun würde, ist zwar richtig. Aber ihr muss es zuerst um die Menschen, konkret: um die Frauen gehen. Gerechtigkeit hat eine spirituelle Dimension.
Der zweite Grund ist Glaubwürdigkeit: Entgegen heute verfügbaren besseren Wissens an der offiziellen kirchlichen Sexualmoral festzuhalten, unterminiert die Glaubwürdigkeit der Kirche. Glaubwürdigkeit ist aber unabdingbar, um die Frohe Botschaft zu verkünden. Damit geht es auch hier letztlich um den Auftrag der Kirche, erkennbar für Christus Zeugnis abzulegen.
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