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Lange musste es sich die „Kalte Sophie“ gefallen lassen, dass sie als Frau bei den eisigen Männern „mitgemeint“ war – wie die zwischenzeitliche Lösung geschlechtergerechter Sprache das ausgedrückt hat. Dass man die gebürtige Römerin einmal zu den Eisheiligen zählen würde, hat man damals nicht ahnen können. Aber als Letzte in der Reihe der Eisheiligen steht sie schon ein wenig auf der wärmeren Seite. Der 15. Mai ist ihr Gedenktag. „Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost“, so lautete eine verlässliche Wetterregel, bevor noch Klimaverschiebung ein Thema war. Wie auch der heilige Florian wurde Sophia von Rom im Jahr 304 Opfer der Verfolgung unter Kaiser Diokletian und erlitt das Martyrium. Der Straßburger Bischof Remigius ließ im Jahr 777 Teile von ihren Reliquien in das neu gegründete Frauenkloster Eschau bei Straßburg im Elsass bringen. Nach ihrem Tod wurde so die Römerin zur Europäerin. Dass Straßburg einmal Sitz des Europäischen Parlaments sein würde, ließ sich damals auch noch nicht ahnen.
Machen Sie mit: Wie heißen die anderen Eisheiligen? Senden Sie die Lösung bis 17. Mai an: KirchenZeitung, Kapuzinerstraße 84, 4020 Linz,
E-Mail: gewinnen@kirchenzeitung.at
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