KOMMENTAR_
Bei diesem Anblick dachte ich insgeheim an meine eigenen Kräuter, die seit Jahren ganz unten auf dem Boden des Balkons stehen. Trotz des italienischen Charmes, den diese alten Tontöpfe versprühen, verspürte ich nach über 20 Jahren den akuten Wunsch nach Veränderung. „Man wird ja auch nicht jünger“, dachte ich „und da könnten einem die Kräuter doch etwas mehr entgegenkommen – also rein von der räumlichen Distanz her.“ Diesen Geistesblitz gab ich sofort meiner besseren Hälfte weiter. Wohl wissend, wie viel Arbeit da auf ihn zukommen würde, bremste er meine Euphorie aber vorerst. Der Balkon sei schön, wie er ist, und es solle ja alles zusammenpassen – Argumente, die ich teilte und daher nur schwer entkräften konnte.
Dann kam die Renovierung unseres Wohnhauses. Die Bepflanzung musste den Malern Platz machen. Dabei entpuppten sich so manche Tröge als altersschwach und brüchig. So kam unerwartet Schwung in die Sache, und zu meiner großen Freude übersiedelten die Kräuter nun in sonnige Höhen.
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