KOMMENTAR_
Vor kurzem war ich in Ljubljana. Die slowenische Hauptstadt ist geprägt von Jože Plecnik. Brücken, Plätze, ein Friedhof oder die Universität tragen seine Handschrift. Der Stararchitekt war unverheiratet und lebte in einem Haus, das heute ein Museum ist. Zu Lebzeiten kamen Besucherinnen und Besucher mit Aufträgen. Sie mussten im Vorraum warten. Zwischen Bruchstücken römischer Ziegel und marmorner Statuen durften sie auf einer steinernen Bank sitzen. Die Sitzfläche ist immer noch unbequem. In den Ecken des Raumes standen Säulen – aber sie trugen kein Dach. Im Winter schneite es auf die Wartenden, sonst waren sie Sonne und Regen ausgesetzt. Nur wer nicht vor der Witterung kapitulierte, wurde empfangen. Jože Plecniks Wirken zeigt sich nun auch in unserem Haus: Im Vergleich zu seinem Vorraum erstrahlt unserer in neuem Glanz.
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