KOMMENTAR_
Offizieller Hintergrund ist, dass die von ihm eingesetzte Kommission keine gemeinsame Meinung zur geschichtlichen Rolle der Diakoninnen hat. Das war erwartbar und führt zu der Frage, wo das eigentliche Problem steckt. Wahrscheinlich nicht in der Geschichte, sondern in der heutigen Situation der Kirche. Wer die heftigen „Nachwehen“ des neuen Umgangs mit wiederverheirateten Geschiedenen im Dokument „Amoris laetitia“ betrachtet, kann sich gut vorstellen, dass eine Weihe für Frauen für Teile der Kirche der Anlass zum Bruch mit dem Papst sein dürfte. Das will Franziskus nicht riskieren – ebenso wenig aber auch den Verlust der wesentlichen Trägerinnen kirchlicher Präsenz in Mitteleuropa: die engagierten, aber von der Kirche zunehmend enttäuschten Frauen (siehe den aktuellen Kirchenstreik „Maria 2.0“). Derzeit gibt es keine Anzeichen dafür, dass Franziskus einen Ausweg aus dem Dilemma findet – das er selbst verschärft hat. Denn mit der Einsetzung der Kommission hat er Hoffnungen geweckt, deren Erfüllung in den Sternen steht.
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