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„Ich glaube, es war noch nie derart hoffnungslos“, sagte Claudia Prantl, Auslandshilfeleiterin der Caritas Salzburg, mit Blick auf den Libanon.
80 % der Bevölkerung leben in Armut, 6 von 10 Libanes/-innen würden das Land am liebsten verlassen, schilderte die Expertin im Salzburger „Rupertusblatt“.
Dabei kam jeder vierte Mensch im Libanon erst in den letzten Jahren ins Land, als Flüchtling aus Syrien, Ostafrika oder Südasien. Die sprichwörtliche „Herrlichkeit des Libanon“ pries der Prophet Jesaja, das alttestamentliche Hohelied lobt den Duft und die Gestalt des Libanon, die Psalmen besingen seine Früchte und sein Zedernholz.
Welch ein Kontrast. Als bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele drei Sportler/innen für den Libanon einzogen, bildete das einen neuerlichen Kontrast zum Elend im Land.
Damit ist der Libanon nicht allein unter den etwa 90 teilnehmenden Nationen. Die Spiele in Peking sind höchst umstritten, was die politische Agenda Chinas und die fehlende Nachhaltigkeit des Standorts betrifft. Für Länder wie den Libanon gilt dennoch die alte olympische Weisheit „Dabei sein ist alles“. Auch wenn vielen in der Heimat der Strom fehlt, um dabei zu sein und die Sportler virtuell anzufeuern.
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