KOMMENTAR_
Auch wenn das von vielen als wohltuend und notwendig wahrgenommen wurde – und es auch war –, bleiben doch Zweifel. Denn was Christen im Irak brauchen, ist Sicherheit, Minderheitenschutz und tatsächlich gelebte Religionsfreiheit. Daneben brauchen sie das, was auch ihre muslimischen Nachbarn nötig haben: wirtschaftliche Unterstützung. Die Frage ist: Was davon können wir Christen in der westlichen Welt ihnen garantieren? Sicherheit, Minderheitenschutz und Religionsfreiheit im Irak können wir nicht herbeizaubern. Einzig wirtschaftliche Unterstützung ist möglich. Eine Solidarität, die vorrangig aus Worten besteht, hilft wenig. Deshalb ist es verständlich, wenn viele irakische Christen ihre Heimat verlassen und anderswo ihr Glück suchen. Es sei daher die vorsichtige Frage erlaubt, ob wir den Christen im Irak wirklich etwas Gutes tun, wenn wir Wohlstandschristen sie zum Bleiben in der Unsicherheit ermutigen. Letztlich ist es ihre Entscheidung, denn es geht um ihr konkretes Leben und nicht um ein vom Westen erträumtes Christentum im Orient.
Siehe auch:
KOMMENTAR_
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