KOMMENTAR_
Erkannt hätten sie ihn kaum daran – ohne den Weg nämlich, den sie in der wirklichen Emmaus-Geschichte zuvor mit ihm unterwegs waren. Auf dem Weg hat ihr Herz, wie sie im Nachhinein sagen, zu brennen begonnen.
Glaube wächst im Gehen. Schrittweise. Ein angesichts von Missständen und vom Kleinerwerden ungeduldig gewordenes Christentum möchte sich lange Wege – ein Trauerweg war es in der Bibel – nur zu gerne ersparen. Doch das Brennen im Herzen bahnte sich in den Jüngern im Gehen an, nicht erst, als ihnen die Augen aufgingen.
Die Emmaus-Erzählung ist eine sehr tröstliche Geschichte. Viele „fremdeln“ heute mit der Kirche, vielleicht auch in der Kirche. Der Weg ist es, auf dem Ent-Fremdung sich anbahnt. Im Gehen miteinander. Im Kennenlernen. Junge Menschen, auch Gott-Fremdgewordene kann man nicht hinüberbugsieren in ein Ideal des Christentums, indem man sich den Weg erspart. Kirche ist das gemeinsame Gehen von Wegen. Wer weiß, ob dann nicht Herzen ins Brennen kommen.
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