KOMMENTAR_
Ob Haus oder Wohnung, ob nur ein paar Haken neben der Tür oder sogar ein eigener Raum dafür – in der Garderobe rüstet man sich für das, was kommt. Draußen ist es anders als drinnen und es ist nicht jeder Tag gleich. Wer hereinkommt, legt hier den Mantel ab und tauscht sein Straßenschuhwerk gegen bequeme Pantoffel.
Sich umkleiden also – sich rüsten, je nach Gegebenheit. Und für die Ungewissheiten vielleicht auch noch ein Schirm dazu!
Vielleicht wäre es gut, nicht nur für das leibliche Wohlbefinden eine Garderobe zu haben. Einstellen muss man sich auf das, was kommt, vor allem: wer kommt oder zu wem ich gehe. Es sind nicht alle Menschen gleich – und sie sind auch nicht alle Tage die Gleichen. Einmal braucht es in der Begegnung eher einen Ermutiger. Einem Anderen gegenüber täte jemand gut, der ihn bremst. Einmal braucht es den Widerspruch, ein andermal den Ansporn, einmal ein Mahnen, ein andermal Trost.
Die Befindlichkeit des Nächsten stellt Ansprüche an meine Verhaltens-Garderobe: Das seelische Kleid, das ist die Haltung, in der ich anderen begegne: ob ich mit den harten Stiefeln der Konsequenz oder auf leisen Sohlen der Behutsamkeit jemandem gegenübertrete.
Auch die Verhaltensgarderobe ist eine Frage der Wertschätzung: Man soll niemandem schlampig gegenübertreten.
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