KOMMENTAR_
Mit dem Leben ergeht es Menschen wie mit dem Lauf des Jahres. Ist er jung, geht ein Mensch verschwenderisch um mit der Zeit. Das Leben stünde ja eigentlich noch bevor, die jungen Tage wären nur so etwas wie eine Probe für den späteren „Ernstfall“ des Lebens.
Ehe er es sich versieht, überfällt einen Menschen das Gefühl: Die besten Zeiten liegen wohl zurück – und es beginnt das Schwächerwerden. Biologisch betrachtet mag es so stimmen. Das Leben – nur noch ein Dasein auf das Ende zu?
Doch das ist gerade das Faszinierende an der christlichen Perspektive: Gott pflanzt eine neue Mitte in das Leben. Er wählt dabei nicht unbedingt die gesündesten oder die erfolgreichsten Jahre, in denen Menschen sich „in den besten Jahren“ wähnen. Diese Lebensmitte wird nicht „überschritten“. Ob Kind oder ein alter Mensch: Ihr ganzes Leben ist ein Leben auf die Mitte zu. Auch mit müden Beinen, mit schlecht gewordenem Gedächtnis oder mit grauem Star, geht es auf diese Mitte zu.
Nicht, so lange sie leisten, sondern so lange sie lieben, wissen Menschen die Mitte des Lebens vor sich. So werden sie fähig, wie Jesus ihr Leben als ein Dasein für andere Menschen zu begeifen.
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