KOMMENTAR_
Wie es kommen wird: Das verdeutlichen Prognosen. Wer ein Unternehmen plant, ist gut beraten, sich diese anzusehen. Wie sich die Dinge entwickeln werden, das sagen einem die Prognosen. Voraussichtlich, denn Gewissheit wird es nie geben. Wie es also wahrscheinlich kommen wird.
Für ihre Prognosen versuchen die Fachleute alles, was man weiß, die Fakten also, in ihre Berechnung einzubeziehen. Man tappt nicht gerne im Dunkeln, wenn um Wichtiges geht. Die bisherigen Erfahrungen sind ausschlaggebend. Wetterwahrscheinlichkeiten, Wahlprognosen, Klimaentwicklung, Preise, Bevölkerungswachstum: In vielen Bereichen verlässt man sich auf Prognosen. Den Gang der Dinge, den Lauf der Welt versuchen sie einzufangen. Es ist erstaunlich, wie zutreffend sich vieles vorausberechnen lässt. Nur das Vorhersehbare allerdings.
Denn wichtige Dinge, lebensprägende Ereignisse bewegen sich nicht im Feld des Vorhersehbaren. Unberechnet, unerwartet kommen sie. Je menschlicher, desto unberechenbarer. Mit Liebe zum Beispiel kann man nicht „rechnen“. Es gibt Dinge, die überraschend, unerwartet also, ins Leben treten. Im Advent erinnern sich Christinnen und Christen erneut an die Menschwerdung Jesu. In der Theologie ist man sich nicht einig, ob sie nicht schon etwa beim Propheten Jesaja angedeutet oder gar angekündigt war. Gerechnet hat jedenfalls niemand damit.
Glaube ist der Mut, sein Leben nicht nur auf die bisherigen, sondern ebenso auf die erst kommenden Erfahrungen zu bauen. Offen für Gott. Man nennt es Hoffnung.
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