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Bischof Rudolph Hittmaier wollte in den Domfenstern „Land und Leute zeigen, wie sie sind“. Real wurde dort verewigt, wer es sich aufgrund von Frömmigkeit, Spendenfreudigkeit, karitativen und öffentlichen Engagements für katholische Werte „verdiente“.
Die Neuinterpretation des Fensters „Pilgerfahrt II“ der Künstlerin Zoe Goldstein verkehrt Geschlechterrollen und Stereotypen. Die männliche Dominanz im Bild wird durch den Austausch der Geschlechter in eine weiblich dominierende Bildsprache übersetzt. Die Künstlerin will ein „hoffnungsvolles Bild der Teilhabe, Kreativität und Freiheit“ schaffen. Ganz andere Personen sind zu sehen: Nordico-Direktorin Andrea Bina fungiert als Domdechant Matthias Hiegelsperger, die Künstlerin Elisa Andessner ist Prälat Franz Fellinger, und Dompfarrer Max Strasser steht an der Stelle von Theresia Gruber. Mathilde Schwabeneder von SOS Menschenrechte steuert als Kapitän Kagerer das Schiff.
Im Dom zu sehen ist ein Leuchtkasten mit dem neu arrangierten Fensterbild, und es gibt eine begehbare Kulisse. Dort kann man sich selbst fotografieren und die Fotos im Internet teilen. Damit verändert sich die Zugänglichkeit: Niemand mehr bestimmt, wer sich in der Linzer Bischofskirche „verewigen“ darf.
Die zeitgenössische Kunstprojektreihe wurde kuratiert von Anna Minta und Martina Resch von der Katholischen Privatuniversität Linz. Den ersten Teil „Die Betrachterin“ gestaltete die Künstlerin Margit Greinöcker (die KiZ berichtete). „Die Darstellerin“ ist bis Ende November im Mariendom zu besuchen.
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