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Auf Friedhöfen sind sie häufig anzutreffen. Neben dem Grabstein in einer Vase oder in die Erde gesteckt, trotzen sie Wind und Wetter. Bis ein Lüftchen sie verweht, die Sonne sie ausbleicht, erfüllen sie ihren Auftrag der Verschönerung. Sie erinnern in ihrer Farbigkeit anfänglich an frisch geschnittene Blumen und sind doch nur stellvertretend hier. Irgendwann landen sie verblasst, zerknittert im Müll. Die Blumen sind Abfall, der entsorgt wird.
Was „für immer“ gedacht war, hat ein Ende.
Die Künstlerin Regula Dettwiler sammelt seit Jahren Plastik- und Seidenblumen und schafft mit ihnen etwas Neues. Für die Begräbnisstätte der Ursulinen in der Krypta der Ursulinenkirche in Linz hat sie eine Arbeit gestaltet, die sie „für immer“ nennt. Die Blumen werden zu einer Skulptur geformt. Sie sind ein Bild für Vergänglichkeit, Schönheit und Verfall, für Täuschung und Wahrhaftigkeit. Auch in der Lourdeskapelle beim Eingang findet sich – etwas versteckt – inmitten der Grünpflanzen und Blumen eine Arbeit der Künstlerin. Beide Werke werden am Aschermittwoch in der Reihe „Memento Mori“ präsentiert. Das Thema des Aschermittwochs – die Vergänglichkeit – wird hier in der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst sichtbar: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zu Staub zurückkehrst.“
Eröffnung: 26. Februar, 20 Uhr mit Liturgie und Einführung in das Kunstprojekt
Seit fast 30 Jahren wird in der Linzer Ursulinenkirche – und auch in einigen Pfarren der Diözese Linz – der Beginn der Fastenzeit mit der Einladung zur Begegnung mit zeitgenössischer Kunst verknüpft. „Memento Mori“ nennt sich die Reihe, die Kunst in der Fastenzeit präsentiert. Das Thema „Vergänglichkeit“ wird dabei in unterschiedlichen Facetten sichtbar. Nach der liturgischen Feier gibt es eine Einführung zu den künstlerischen Arbeiten und die Einladung, in die Krypta hinabzusteigen und die Werke (Skulpturen, Installationen, Interventionen) zu sehen. Für die Fastenzeit 2020 hat die aus der Schweiz stammende und in Wien lebende Künstlerin Regula Dettwiler eine ortsspezifische Installation entwickelt. Am 5. März wird zudem ein Gespräch mit der Künstlerin angeboten, Beginn ist um 18 Uhr. Die Reihe „Memento Mori“ wird von Martina Gelsinger kuratiert und vom Forum St. Severin veranstaltet.
Info: Tel. 0732 244 011-45 73.
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