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Die Ordensgemeinschaft der Elisabethinen Linz hat vor zwanzig Jahren in ihrem Spital den „Ort der Begegnung“ gegründet, der zu einem beliebten Raum für Kultur und klösterliche Gastfreundschaft geworden ist. Das Jubiläum war Anlass zum Feiern.
Die Schwestern der Elisabethinen einmal nicht am Krankenbett, im Labor oder im Aufnahmebüro zu erleben, sondern ihnen abseits der Krankenhausatmosphäre begegnen zu können – die Frage, wie das gelingen könnte, beschäftigte den Pastoralkreis am Krankenhaus. Als Antwort bot sich die Kultur an.
So wurde 2004 der „Ort der Begegnung“ geboren, der seither zu Ausstellungen, Lesungen und vor allem zu Kammermusikabenden lädt.
Von Anfang an für das Programm und die Organisation verantwortlich ist Agnes Retschitzegger. Sie weist darauf hin, dass der Ort der Begegnung vom Geist der Elisabethinen getragen ist, der im Ausspruch ihrer Ordensheiligen Elisabeth prägnant zusammengefasst ist: „Wir müssen die Menschen froh machen.“ Retschitzegger kann von einer Reihe von Besucher:innen berichten, die die Konzerte – die den überwiegenden Teil des Programms ausmachen – als sehr stärkend erlebt haben.
Ein ansprechendes Programm und nach der Vorstellung Zeit für Begegnung mit den Elisabethinen, den Künstler:innen und den Besucher:innen untereinander sind die Säulen für den Erfolg des Kulturtreffpunkts. Selbstverständlich nehmen an jeder Veranstaltung Elisabethinen teil und auch die elisabethinische Gastfreundschaft ist ein Fixpunkt.
„Die Menschen in Beziehung bringen, gegen Anonymität und Gleichgültigkeit auftreten und der Vereinsamung entgegenwirken – die froh machende Resonanz gibt dem Ort der Begegnung seinen einzigartigen Charakter,“ betont Agnes Retschitzegger. 520 Veranstaltungen haben seit 2004 stattgefunden, heute kommen zu den rund 30 Veranstaltungen im Jahr an die 2.500 Besucher:innen.
Die Größe des Festsaals für 120 Personen ermöglicht Kammermusik in allen Formen. Das vielfältige Programm hat sich zu einem festen Bestandteil der Linzer Kulturszene entwickelt. Für die Generaloberin der Elisabethinen Sr. Barbara Lehner ist der Kulturtreffpunkt im Haus ein Bestandteil der Ordensgemeinschaft, der ihr selbst große Freude macht: „Wir Elisabethinen würden viele nette Menschen nicht kennen, gäbe es den Ort der Begegnung nicht.“ Sie dankt allen, die zu den Veranstaltungen kommen.
Das 20-jährige Bestehen des Ortes der Begegnung wurde am 18. November in den Redoutensälen Linz mit einem Festakt gefeiert. Höhepunkt war dabei die Uraufführung der „Elisabethana – ein Concerto grosso des Herzens“. Die Elisabethinen haben das Werk für das 275. Jahr ihres Bestehens 2020 bei Franz Xaver Frenzel in Auftrag gegeben, der sich Österreichs einzig lebender Barockkomponist nennt und eigentlich Friedemann Katt heißt. Die Corona-Pandemie hat die Aufführung verhindert, das nunmehrige Jubiläum des Kulturtreffpunkts war ein würdiger Anlass zum Nachholen.
Die sinfonische Dichtung „Elisabethana“ ist eine musikalische Auseinandersetzung mit der Geschichte, Spiritualität und dem Spitalsalltag der Elisabethinen. Bei dem berührenden Werk durfte auch das Augenzwinkern nicht fehlen. Der Abschnitt „Die Eile der Nonne beim Chorgebet“ sorgte für Schmunzlen bei der Aufführung und tosenden Applaus, als dieser als Zugabe gegeben wurde.
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