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Ein kleines Holzhaus vor dem Tiroler Landesmuseum, entworfen von Msgr.-Otto-Mauer-Preisträger Alfredo Barsuglia: Im Jahr 2013 hatte es seine Tore geöffnet und ließ jeden ein, zumindest für eine Nacht, und das noch dazu gratis. Frühstück gab es nicht, auch keine Dusche, aber ein Bett für eine Person, eine Heizung, Licht und ein Bücherregal. Übernachten ohne Ausweis, ohne Anmeldung, ohne „Überwachung“. Check-in war ab 12 Uhr möglich, der Check-out war um 10 Uhr am nächsten Tag. Der Schlüssel sollte dann wieder dort hängen, von wo er geholt worden war. Das war das Konzept des „Publik Hotel“, und es zeigt, wie der Künstler Alfredo Barsuglia arbeitet. Er ist 1980 geboren und lebt in Wien.
Barsuglia erhielt den Msgr.-Otto-Mauer-Preis 2019 für seine vielgestaltigen Arbeiten. Malerei, Zeichnung, Objekte, Videos und Rauminterventionen zählen dazu. Nicht die Präsentation eines einzelnen Werks hat der Künstler im Blick, es geht um größere Zusammenhänge, um Geschichten, die erzählt werden, und Fragen, die durch eine Installation gestellt werden: Wer darf bleiben, was kostet eine Bleibe, für wen stehen die Türen offen in unserer Gesellschaft? – Diese Gedanken weckt die Betrachtung des „Hotel Publik“ aus dem Jahr 2013 oder die „Mariainsel“ in Fürstenfeld (2018). Barsuglia schafft alternative Orte im öffentlichen Raum, seine Kunst geht in die Natur.
Der Msgr.-Otto-Mauer-Preis 2019 würdigt damit einen Künstler, der aktuelle Themen in einer unverwechselbaren Weise auf höchstem ästhetischen Niveau bearbeitet. Besonders überzeugt hat die Jury die Auseinandersetzung mit Themen wie Ökonomie, Ökologie, Umgang mit der Natur. Der Preis ist mit 11.000 Euro dotiert. Seit 1981 verleiht der Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien diesen Preis für bildende Kunst. Aufgabe des Fonds ist es, „das besondere Anliegen von Monsignore Otto Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft, lebendig zu halten und weiterzuführen“. «
Die Ausstellung „Take on me“ von A. Barsuglia ist noch bis 12. 1. im Kunstforum Wien zu sehen.
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