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Hannes Leidinger und Christian Rapp haben ein Buch über Hitlers Kindheit, Jugend und junge Erwachsenenjahre vorgelegt. Um es vorweg zu sagen: Das Buch bringt da und dort interessante Details und stellt den neueren Forschungsstand dar. Die ganz große Überraschung bleibt aber aus. Zwar gelingt es den Autoren schlüssig, das Umfeld Hitlers darzustellen, insbesondere das politisch-gesellschaftliche Klima in Linz und Wien. Die jeweilige Verbindung zur Person Hitlers bleibt aber oft auf Vermutungen angewiesen. So wurde etwa die Angabe von Hitlers einstigem Freund Kubizek, dieser habe sich 1908 einem Antisemitenbund angeschlossen, bezweifelt, weil es keine Vereinigung genau dieses Namens damals gab. Nun weisen die Autoren darauf hin, dass es einen „Bund der Antisemiten“ gegeben habe, dem Hitler beigetreten sein könnte. Ob das so ist, bleibt aber offen. An einer anderen Stelle nehmen es die Autoren selbst nicht genau, wenn sie behaupten, der Linzer Bischof Rudigier sei 1869 „vorübergehend inhaftiert“ gewesen. Richtig ist: Rudigier wurde zu einer Befragung zwangsvorgeführt. Die Kerkerstrafe nach einem späteren Urteil musste er aber nie antreten.
Residenz Verlag, 254 Seiten,
€ 24,–. ISBN: 978-3-7017-3500-6
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