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Warum erwähnt Papst Franziskus in seinem Schreiben zur Amazonien-Synode die von den Bischöfen angesprochene Zulassung von verheirateten Männern zum Priesteramt und das Diakonat der Frauen mit keinem Wort? Die Enttäuschung der reformorientierten Gläubigen darüber sitzt tief und viele möchten wissen, was der Papst wirklich denkt. Darauf kann der Vatikan-Experte Politi in seinem neuen Buch auch keine Antwort geben, aber er beschreibt detailliert die Anliegen von Papst Franziskus. China-Abkommen, Umweltenzyklika, neues Verhältnis zum Islam und der Dauerbrenner Missbrauch: Das Tempo, mit dem der Papst Themen angeht, ist enorm, manches unausgereift, aber es sind Überlebensfragen für Welt und Kirche. Größer als man meint ist die Opposition gegen Franziskus, zeigt Politi auf: Kardinäle und Bischöfe arbeiten schon am nächsten Konklave und an
einer Kursänderung. Auch an der Kirchenbasis können Franziskus Gegner/innen deutlich besser als die Unterstützer/innen mobilisieren. Warum der Papst sich in sieben Jahren Amtszeit keinen Mitarbeiterstab aufgebaut hat, bleibt offen. Vermutlich weil er ein Prophet ist, der gerne allein geht, urteilt Politi: Aber er würde für den Alltag und im Blick auf die Nachhaltigkeit Beistand brauchen.
Marco Politi: Das Franzikus Komplott. Der einsame Papst und sein Kampf um die Kirche, Freiburg 2020, 297 Seiten, € 24,70.
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