„Wer glaubt, dass der Großteil der jungen Menschen unpolitisch ist, irrt“, sagt Birgit Krenn, Jugendleiterin bei der „KernZone Wels“. Viele Jugendliche würden sich sehr wohl Gedanken zu den Problemen und Entwicklungen der Gegenwart, wie Klimawandel oder Corona, und ihrer Zukunft machen. „Jedoch erleben viele ein Gefühl von Ohnmacht, weil ihre Interessen in der Politik oft nur oberflächlich behandelt werden“, kritisiert Krenn. Gerade Initiativen wie „Fridays for Future“ oder „72 Stunden ohne Kompromiss“ würden zeigen, wie stark sich Jugendliche engagieren und was eine Gruppe von Menschen bewirken kann, wenn sie dabei unterstützt und ermutigt wird.
Unterstützen und ermutigen – genau das möchte der neue „Lerngang für Beteiligungs-Lots/innen“ des Katholischen Bildungswerks Oberösterreich (KBW OÖ). „Dieser Lerngang soll junge Erwachsene dazu motivieren und befähigen, ihre Visionen, Themen und Leidenschaften voranzutreiben und in konkreten Projekten und Aktionen umzusetzen“, sagt der Leiter des KBW OÖ, Christian Pichler. Als inhaltlicher Kompass gelte das sozial-ökologisch-spirituelle Welt- und Menschenbild – von Papst Franziskus‘ Umwelt-Enzyklika „Laudato si‘“ geprägt. „Egal ob regionale Entwicklung, Zusammenleben, Klima, Kirche oder Kultur, im Fokus stehen gewünschte Veränderungen mit einer breiten Beteiligung“, sagt Michaela Wagner, Leiterin des KBW-Treffpunkt Bildung. Es müssen dabei nicht zwangsweise Großprojekte wie „72 Stunden ohne Kompromiss“ entstehen, sagt Pichler: „Sagen wir, ein Jugendlicher findet zu wenige spirituelle Angebote in seiner Pfarre und hat die Idee, ein Weihnachstcafé für junge Leute zu organisieren. Diese Idee kann er dann konkret in der Pfarre entwickeln.“
Der Lerngang besteht aus neun Modulen, in denen es etwa um Kommunikation, Projektmanagement, öffentlichen Aktivismus oder rechtliche Rahmenbedingungen geht. Ein starres Curriculum gebe es allerdings nicht. Impulse und Einblick in konkrete Initiativen bekommen die Teilnehmer/innen etwa von Armutsforscherin und Theologin Magdalena Holztrattner, Victoria Schuster und Mathias Kaineder von der Otto Kulturgenossenschaft oder Falter-Chefredakteur Florian Klenk. „Der Lerngang wird jungen Menschen Freiraum geben, Neues auszuprobieren, um dann als Lots/innen Veränderung in unserer Gesellschaft zu bewirken“, sagt Tamara Wintereder, Prozessbegleiterin bei der SPES Zukunftsakademie.«
Termine zw. 14. Jänner 2022 und 20. Jänner 2023, jeweils Fr., 13 Uhr bis So., 14 Uhr, Infos unter www.dioezese-linz.at/beteiligungslotse,
Anmeldeschluss Di., 30. November
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