Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Auch bei den Pädagoginnen in Oberösterreich ist die Frustrationsgrenze erreicht, wie zwei Kindergartenleiterinnen berichten.
„Bei uns im Haus herrscht Personalmangel, wir suchen im Grunde schon seit Juli eine Gruppen- oder Stützpädagogin. Eine Person hat sich gemeldet und bald wieder gekündigt, weil es ihr zu viel war“, beschreibt Linda Scharinger, Leiterin des Pfarrcaritas-Kindergartens Prambachkirchen. Derzeit sei sie ständig im Kinderdienst, weil sich zum einen niemand Neues bewirbt, zum anderen gebe es viele Krankenstände. Bereits zum vierten Mal habe die Leiterin eines anderen Kindergartens in Oberösterreich, die namentlich nicht genannt werden möchte, eine Pädagog/innenstelle ausgeschrieben. Auch hier habe sich jemand beworben, der nach wenigen Tagen wieder aufgegeben hat. „Ich habe seit Herbst 50 bis 60 Stunden pro Woche gearbeitet und zwei Helferinnen auf 40 Stunden gestellt, damit ich den Bedarf irgendwie decken kann“, sagt sie.
Viel Zeit und Nerven würden die steigenden Anforderungen rauben, die die Pädagoginnen leisten müssen, wie etwa die Dokumentationsarbeit. „Wir wissen oft nicht, wie wir das in der Zeit, die wir haben, stemmen sollen“, sagt Scharinger und gibt ein Beispiel: „In einer Gruppe von 23 Kindern muss für jedes Kind ein Entwicklungsportfolio angelegt werden. Darin enthalten sind Meilensteine in der Entwicklung, Fotos, Infos zur Lerngeschichte.“ Auch für pädagogische Vorbereitungen sei die Zeit oft zu knapp, auch wenn jede/r sein Möglichstes tue. Verschnaufpausen gönnen sich die Pädagoginnen und Helferinnen kaum, sagt die Leiterin des zweiten Kindergartens: „Wir machen den Beruf ja wegen des Kindeswohls, da verzichten wir lieber auf die Pause.“ „Hinter unserer Arbeit steckt viel Verantwortung“, stimmt Scharinger zu. „Die Kinder stehen bei uns im Mittelpunkt. Wir bauen eine vertrauensvolle Beziehung zu ihnen auf und gehen auf ihre Bedürfnisse ein.“
Würde das Kindergartenpersonal auch in Oberösterreich demonstrieren, wäre sie sofort dabei, betont die Pädagogin, die anonym bleiben möchte: „Bei gewissen Politikern werden wir nur noch als Verwahrungsanstalt für Kinder angesehen. Ich würde sofort auf die Straße gehen, damit sie endlich aufwachen und sich etwas ändert.“ Linda Scharinger: „Es wäre uns ein großes Anliegen, dass es zumindest kleine Schritte in die richtige Richtung gibt. Aber wenn immer nur geredet wird und nichts passiert, ist das frustrierend.“«
Sozialratgeber
Download hier >> oder Sozialratgeber KOSTENLOS bestellen unter office@kirchenzeitung.at oder telefonisch: 0732 / 7610 3944.
Erfahrungen aus dem Alltag mit einem autistischen Jungen >>
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>