„Integration ab dem ersten Tag der Anwesenheit“, lautet das Motto von Integrationslandesrat Rudi Anschober. Mitte Jänner präsentierte er die heurigen Schwerpunkte der Integrationspolitik. Dazu gehören die Integration in den Arbeitsmarkt, die Forderung nach kürzeren Asylverfahren und verstärkte Bemühungen um Lehrlinge sowie um Menschen aus Afghanistan. Vorbeugende Maßnahmen sollen helfen, Gewalt und Kriminalität zu vermeiden.
„Wir werden sehen, was das Afghanistan-Projekt bringt, aber es ist wichtig“, sagt Andrea Außerweger, Bezirkshauptfrau von Freistadt und Integrationssprecherin der Bezirkshauptleute Zurzeit sind 184 Personen im Bezirk Freistadt (mit 27 Gemeinden) in der Grundversorgung, 137 davon kommen aus Afghanistan. Die wichtigste Maßnahme für Integration sei das Erlernen der deutschen Sprache, so Andrea Außerweger. In regelmäßigen Treffen mit Vertreterinnen und Vertretern von Gemeinden, Arbeitsmarktservice, Wirtschaftskammer, Schulen und Hilfsorganisationen bespricht sie Bedürfnisse und Probleme. Projekte wie der Afghanistan-Schwerpunkt werden so von der Landes- über die Bezirksebene bis in die Gemeinden getragen. Eine weitere Integrationsmaßnahme ist die Beschäftigung von Asylwerbenden in Lehrverhältnissen, die mittlerweile von der Bundesregierung untersagt wurde. Fachkräfte werden dringend gesucht, und die Betriebe hätten gute Erfahrungen gemacht, sagt Andrea Außerweger. Das bestätigt auch Christoph Schweitzer, Bezirkshauptmann von Eferding und von Grieskirchen mit insgesamt 45 Gemeinden. Beide Bezirkshauptleute sind sich einig: Integrationsarbeit findet in den Gemeinden statt und wird wesentlich vom Ehrenamt getragen. Die Stimmung in der Bevölkerung ist unaufgeregt – außer es kommt zu einer Gewalttat. Hier müsse man sich jeden Fall anschauen und der Verallgemeinerung entgegenwirken, sagt Christoph Schweitzer. Auch das ist eine Aufgabe des breiten Integrations-Netzwerks. «
Zur Sache
Das Erlernen der deutschen Sprache war und ist für Asylwerbende in Oberösterreich gut organisiert. Das Integrationsressort des Landes OÖ berichtet: Durch Hunderte ehrenamtliche Deutschlehrerinnen und -lehrer und in drei großen Sprachpaketen wurde flächendeckend und dezentral Deutsch gelernt. Die Bundesregierung hat nun die Mitfinanzierung der Deutschkurse für Asylwerbende beendet. „Aber gleichzeitig plant sie hohe Sprachbarrieren als Voraussetzung für den Erhalt der zukünftigen Mindestsicherung“, sagt Landesrat Rudi Anschober. Unterstützung erhält er von der Oö. Landesregierung. Landeshauptmann Thomas Stelzer hat als Finanzreferent veranlasst, dass Oberösterreich an der Deutschförderung festhält, auch wenn der Bund das Geld dafür streicht. ÖVP-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hattmannsdorfer erwartet jedoch von „allen Akteuren im Integrationsbereich“ mehr Engagement für Asylberechtigte ohne Job.
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