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Die ersten Zeckensichtungen fanden heuer bereits im Februar statt. Der milde Winter lockte die kleinen Spinnentiere früher als gewohnt hervor. Normalerweise sind sie von Frühling bis Herbst besonders aktiv, herrschen die richtigen Bedingungen, kann die Gefahr eines Stiches ganzjährig aufrechtbleiben.
Zecken leben auf bodennaher Vegetation im Wald, im Unterholz und in hohem Gras oder Büschen. Kommt ein Wirt vorbei, lassen sie sich abstreifen und klammern sich in der Haut fest. Entgegen dem Mythos lassen sie sich nicht von Bäumen fallen.
In Österreich sind sie in jedem Bundesland verbreitet und übertragen am häufigsten die Krankheiten FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) oder Lyme-Borreliose. Eine Infektion kann nicht nur in auf eigenen Karten gekennzeichneten Risikogebieten passieren, sondern überall, wo Zecken vorkommen.
Gegen FSME kann die entsprechende Impfung schützen, gegen Borreliose nur Präventivmaßnahmen wie gut abschließende Kleidung (lange Hosen, langärmelige Oberbekleidung, geschlossene Schuhe, Socken, die die Knöchel bedecken), das Vermeiden von Kontakt mit Unterholz, Gebüsch und hohem Gras sowie der Einsatz von Insektenschutzmitteln (z. B. Sprays für Kleidung und Haut).
Während und nach dem Aufenthalt im Freien empfiehlt es sich, den Körper und die Kleidung auf etwaigen Zeckenbefall zu untersuchen. Erleichtert wird die Suche auf heller Kleidung, da die dunkle Zecke besser erkennbar ist.
Erwachsene stechen Zecken gerne in die unteren Körperregionen, während sie bei Kindern oft auf Kopf und Hals losgehen.
Auch freilaufende Haustiere wie Hunde oder Katzen sind natürlich gefährdet, Zecken mit nach Hause zu bringen, deshalb sollten auch sie gründlich nach den Blutsaugern abgesucht werden.
Wurde eine Zecke entdeckt, sollte sie sofort entfernt werden. Am besten eignet sich dazu eine feine, spitz zulaufende Pinzette (es gibt auch spezielle Zeckenpinzetten). Damit wird die Zecke knapp über der Haut und möglichst nah beim Stechapparat gefasst und mit langsamem, gleichmäßigem Zug herausgeholt. Gedreht oder gequetscht werden sollte das Spinnentier nicht, weil sonst die Erreger leichter in die Wunde gelangen können. Wenn sich die Zecke schwer löst, kann man versuchen, leicht hin- und herzudrehen.
Keinesfalls empfohlen wird, Mittel wie Öl, Nagellack (oder -entferner), Flüssigseife, Klebstoff, Alkohol, Zahnpasta, Wachs oder Ähnliches auf die Zecke zu träufeln. Das reizt sie nur und kann erst recht dazu führen, dass sie ihren Speichel mit möglichen Infektionserregern abgibt.
Ist die Zecke draußen, die Wunde mit einem Wunddesinfektionsmittel reinigen und die Hände gut waschen. Sollte nach dem Herausziehen ein Rest der Zecke in der Haut verbleiben, regelt diese das Problem von selbst. Es kann eine meist harmlose Entzündung entstehen.
Trotzdem sollte die betroffene Stelle über mehrere Wochen beobachtet werden und wenn Veränderungen auftreten, ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Anzeichen können zum Beispiel eine wachsende Hautrötung, Fieber, Kopf- oder Gelenkschmerzen sein.
Ist die Zecke tot, kann sie über den Hausmüll entsorgt werden. Lebt sie noch, ist ihr gar nicht so leicht beizukommen. Das Hinunterspülen in der Toilette überlebt sie meist. Eine Möglichkeit ist, sie in ein Tuch oder (Küchen-)Papier einzuschlagen und mit einem harten Gegenstand zu zerdrücken. Wichtig ist dabei, nicht mit dem giftigen Sekret in Berührung zu kommen.
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