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Dickdarmkrebs, auch Kolonkarzinom oder kolorektales Karzinom genannt, ist eine der häufigsten Krebserkrankungen. Darmkrebs entsteht im Großteil der Fälle (70 bis 90 Prozent) aus Polypen. Polypen sind in aller Regel gutartige Wucherungen der Schleimhaut. Aus manchen dieser Polypen kann sich aber über viele Jahre Darmkrebs entwickeln.
Risikofaktoren sind einerseits eine genetische (familiäre) Vorbelastung, andererseits das Vorhandensein entzündlicher Darmerkrankungen, Tabakkonsum, starker Alkoholkonsum sowie eine ungesunde Ernährungsweise (wenig Ballaststoffe, wenig Gemüse und Obst, viel rotes Fleisch und Wurstwaren, Übergewicht und Bewegungsmangel).
Stuhlunregelmäßigkeiten wie der Wechsel von Verstopfung und Durchfall, Schmerzen, Blut im Stuhl oder auch Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit und Gewichtsverlust können Hinweise auf eine Darmkrebserkrankung sein.
Als effektive Vorsorge und Früherkennungsmaßnahmen stehen die Darmspiegelung (Koloskopie) sowie die immunologische Stuhluntersuchung (FIT-Test) zur Erkennung von „verstecktem“ Blut im Stuhl zu Verfügung.
Bei der Darmspiegelung wird der gesamte Dickdarm mit einem flexiblen Endoskop auf das Vorhandensein von Schleimhautveränderungen wie Adenomen (einer speziellen Art von Polypen) untersucht. Werden solche Polypen gefunden, können diese sofort abgetragen werden, sodass sich daraus kein Krebs mehr entwickeln kann.
Die Patientin oder der Patient wird dabei sediert, das heißt, man schläft während der Untersuchung. Wenn ein Stuhltest auf verstecktes („okkultes“) Blut durchgeführt wird und dieser positiv ist, sollte ebenso immer eine Darmspiegelung folgen.
In Österreich können Personen ab dem 50. Lebensjahr die Vorsorgedarmspiegelung kostenlos durchführen lassen. Mit den verfügbaren Vorsorgeuntersuchungen (Darmspiegelung und FIT-Stuhltest) können Darmkrebsfälle effektiv reduziert und früher erkannt werden, sodass bei Diagnosestellung deutlich bessere Heilungschancen bestehen oder im besten Fall ein Darmkrebs verhindert werden kann.
Früherkennung und Vorsorgeprogramme funktionieren aber nur, wenn möglichst viele Menschen daran teilnehmen.
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