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Eigentlich waren ihm von der Polizei schon Autoschlüssel und Führerschein abgenommen worden. Doch der 46-Jährige setzte sich nochmals hinters Steuer – mit fatalen Folgen. Er fuhr die 20-jährige Pädagogikstudentin Sigrun Benesch und ihre Freundin Andrea in Salzburg nieder und verletzte beide schwer.
Andrea überlebte, Sigrun starb zehn Tage nach dem Unfall. „Das Sterben meiner Tochter darf nicht sinnlos sein“, zitierte die KirchenZeitung Sigruns Mutter Sigrid im Juni 1997. Gemeinsam mit ihren Eltern gründete sie die „Aktionsgemeinschaft gegen Alkohol am Steuer“.
Aufkleber mit Sigruns Bild und den Worten „Alkohol am Steuer – ich bin tot“ wurden gedruckt und Forderungen an die Politik gestellt.
Dazu zählte die Senkung der Promille-Grenze von 0,8 auf 0,5 und die wirksame Verhinderung des Weiterfahrens bei alkoholisierten Lenker/innen etwa durch Anbringung von Radklammern. Die Politik mauerte trotz der großen Unterstützung aus der Bevölkerung für die Aktionsgemeinschaft. Das häufig vorgebrachte Argument, das die besten Gesetze nichts nutzen, wenn sie nicht kontrolliert werden, ärgerte Sigrid Benesch.
„Auch die 0,8 Promille müssen kontrolliert werden. Außerdem werden durch die Unfälle mit Verletzten und Toten Hunderte Millionen von Volksvermögen vergeudet. Da ist es doch sinnvoller, mehr Geld für die Kontrolle aufzuwenden.“
Zumindest was die Senkung der Promillegrenze betraf, hatte der Einsatz der Familie Benesch und ihrer Mitstreiter/innen aber letztlich Erfolg: 1998 trat die 0,5 Promille-Grenze in Österreich in Kraft. «
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