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Also stellt sich die Frage: Wie haben die Menschen früher ihre Kleider, Jacken, Hosen, Taschen und Schuhe bloß zugemacht? Hier die Antworten.
Es gibt und gab schon früher verschiedene Methoden, seine Kleidung um den Körper zu fixieren. Zu den ältesten Hilfsmitteln zählen Gürtel, Knöpfe, Haken und Ösen. Aber auch Fibeln und Nadeln waren wohl schon früh in Verwendung.
Bereits in der Bronzezeit hatten die Menschen die einfache Nadel weiterentwickelt und daraus eine Fibel gemacht. Anfangs bestand sie nur aus zwei Teilen, später wurden Nadel und Bügel durch eine federnde Spirale oder durch ein Scharnier verbunden. Vom System her also ähnlich der Sicherheitsnadel, da Fibeln aber meist auch als Schmuck dienten, kann man sie mit einer Brosche vergleichen.
Knöpfe als Ziergegenstand waren schon in der Antike bekannt, sie waren mit Schlaufen befestigt. Gelochte Knöpfe finden sich erstmals im Deutschland des 13. Jahrhunderts. Wäscheknöpfe aus Zwirn erleben gerade ein neues Hoch, während man Durchsteckknöpfe aus Plastik nur noch selten in Bettwäschen findet. Eingenietete Druckknöpfe aus rostfreiem Stahl gehen auf den Deutschen Hans Prym zurück. Er versah 1903 den Kopfteil mit einer eingelegten Feder, was das Öffnen und Schließen deutlich erleichtert.
Etwa ab 1850 gab es in Amerika einige Erfindungen, die man als Vorläufer des Reißverschlusses bezeichnen kann. Sie setzten sich allesamt nicht durch, selbst die Präsentation bei der Weltausstellung von Chicago (1893) zog kein Interesse beim Fachpublikum nach sich. Erst die Verbesserungen durch den Schweden Gideon Sundbäck brachten Schwung in die Sache und nachdem der Schweizer Martin Othmar Winterhalter den Verschluss mit den – noch heute üblichen – Rippen und Rillen versah, ging der Reißverschluss in die Serienproduktion. Erster wichtiger Abnehmer war die US Navy, ab den 1930er-Jahren wurden Reißverschlüsse immer häufiger in der Textilindustrie eingesetzt. Den Metallzähnen folgten in den 1950er-Jahren bunte und flexiblere Kunststoffverschlüsse. Eine Weiterentwicklung der neueren Zeit sind die zahnlosen Schiebeverschlüsse, wie sie für Folienbeutel verwendet werden.
Die Wissenschaft, die sich mit der Übertragung von Naturphänomenen auf die Technik beschäftigt, nennt man Bionik. So stand bei der Erfindung des Klettverschlusses mit Sicherheit die Klettfrucht Pate. Das Prinzip ist einfach: Zwei Textilstreifen, von denen einer flexible Widerhäkchen besitzt und der andere Schlaufen, werden zusammengedrückt. Es entsteht eine belastbare Verbindung, die jedoch einfach wieder zu lösen ist, und zwar ohne dass die Haken abbrechen. Nicht nur Kinder freuen sich über das einfache „Auf und Zu“. Feuerfeste Materialien ermöglichen es sogar, dass die Anzüge von Feuerwehrleuten und Rennfahrern mit Klettbändern versehen sind. Auch in der Medizintechnik leisten Klettverschlüsse wichtige Dienste.
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