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Man steht schon etwas unter Zeitdruck, also fällt die Entscheidung wohl auf eine dicke Wolle und ebenso dicke Stricknadeln. Die passende Farbe steht auch schon fest. Aber die Art der Wolle macht noch Kopfzerbrechen: Schließlich soll das Geschenk am Hals nicht kratzen und dennoch warm sein.
Das ist (auch) eine grundsätzliche Entscheidung. Wer Öko-textilien und Biowolle kauft, fördert damit die artgerechte Haltung der Tiere und setzt ein Zeichen gegen die Verwendung von Chemikalien bei der Verarbeitung.
Die meisten Wollen und Garne sind allerdings Mischprodukte. Alles, was auf der Haut getragen wird, sollte jedenfalls einen hohen „natürlichen“ Anteil an Baumwolle, Schurwolle, Mohair oder Angora enthalten. Diese Materialien fühlen sich besser an und sind geschmeidiger. Außerdem sind die Kleidungsstücke atmungsaktiv, nehmen den Schweißgeruch besser auf, wärmen im Winter und kühlen im Sommer. Allerdings kann man sie – wenn überhaupt – nur bei niedrigen Temperaturen mit der Hand waschen und sie sind bei Kleidermotten beliebt.
Für Anfänger/innen und weniger geübte Handarbeiter/innen sind glatte Wollen die bessere Wahl. Kaschmir, Mohair oder Angora sind zwar kuschelweich, aber man verheddert sich leicht, und so sind sie eher etwas für Könner/innen. Merino- und Baumwollgarne sind hingegen leicht zu verarbeiten. Sie dehnen sich auch kaum, das Werkstück wird also schön gleichmäßig aussehen. Wer sich zum Üben recht bunte oder dunkle Wollen anschafft, tut sich übrigens auch nichts Gutes. Die Handgriffe sind eben noch nicht automatisiert, mit einer hellen Wolle hat man da einen besseren Blick auf das, was man tut.
Ein letzter Tipp am Rande: Die Maschenprobe ist sinnvoll, sie kann vor ungeahnten Überraschungen schützen.
Je größer die Auswahl, desto wichtiger ist eine gute Beratung. Es ist schon ein Unterschied, ob es ein Winterschal oder ein Topflappen werden soll, ob man etwas filzen will oder ein Taschentuch mit einer Häkelborte umrahmt.
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