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„Obwohl die Bauern nach brasilianischem Gesetz bereits einen Anspruch auf das Land besitzen, wurde ihnen dieser durch den Entscheid eines bestochenen Richters steitig gemacht.“ – Das stand am 4. Juli 1991 in der Ausgabe Nummer 27 der KirchenZeitung. Priester Josef Hehenberger wollte gegen die Ungerechtigkeiten gegenüber den Bauern ankämpfen, was ihm jedoch die Feindschaft der brasilianischen Großgrundbesitzer einbrachte: „Vor einem Jahr kam Hehenbergers Auto buchstäblich unter Beschuss der Handlanger des Pistoleros (Revolvermannes, Anm.) und späteren Großgrundbesitzers Arlindo Caica. Einer der beiden Insassens des Autos, ein Mitarbeiter aus Hehenbergers Pfarrgemeinde, wurde dabei so schwer verletzt, dass er immer noch an den Folgen des Attentats leidet.“ Die Situation war dramatisch, doch Pater Hehenberger ließ sich in seinem Auftrag nicht beirren und rief im Gegenteil zur Mithilfe Europas und besonders Österreichs auf, damit „die Menschenrechte in Brasilien, im Staat Bahia respektiert und von der Regierung energischer und wirkungsvoller verteidigt werden.“ Der damalige Weihbischof Florian Kuntner fordert die Leser/innen der KirchenZeitung zu Briefen der Solidarität auf, die an die Behörden in Brasilien geschickt werden sollen: „Ich weiß, dass Briefe aus dem Ausland auf die Behörden einen Einfluss haben.“
Was noch geschah: Die Kirchenzeitung kaufte im Rahmen einer Aktion mit Caritas, evangelischer Diakonie und Lionsclub ein Haus für behinderte Kinder in Rumänien. Die Katholische Jugend wies mit einem Flüchtlingszelt vor dem Stephansdom in Wien auf die kritische Situation der Asylwerber hin und protestierte damit auch gegen die damalige Einwanderungspolitik. Die Caritas baute ihre Altenhilfe weiter aus und initiierte eine „mobile Altenhilfe“ für Menschen am Land. Die Familienseite gab Tipps für „Ferienspaß auch zu Hause – Vom Faulenzer bis zum Erlebnis Sonnenaufgang.“
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