REZEPT_
Im Lateinischen heißt der Apfel „Malum“, also das Böse. Damit wird wohl Bezug auf die biblische Geschichte des Apfels genommen, dieser als Anlass zum Sündenfall und zur darauffolgenden Vertreibung des Menschen aus dem Paradies. Im Übrigen werden mit dem Apfel aber durchaus positive Dinge verbunden. Nicht umsonst hat sich die Frucht mit den römischen Feldzügen in Europa rasch verbreitet. Die Kelten und Germanen sollen daraus Mus und Most gemacht haben. Als älteste Kulturapfelsorte gilt der Borsdorfer Apfel, er wird bei den Zisterziensern 1170 erwähnt.
Lange davor, in der Antike, wurde der Apfel über alte Handelsstraßen aus seiner ursprünglichen Heimat Zentral- und Westasien nach Südeuropa eingeführt und kultiviert. Aufgrund seiner Form symbolisierte er schon im Römischen Reich die Weltkugel und zählt seit Jahrhunderten als Reichsapfel zu den Insignien europäischer Königshäuser.
Dem Apfel wird vielerlei Symbolkraft zugeschrieben. Man denke nur an Rubens’ Gemälde der Heiligen Familie unter dem Apfelbaum, der auf die Fruchtbarkeit Mariens hinweist. Oder an die nordische Göttin Idun, die den Asen goldene Äpfel und damit die ewige Jugend schenkte. Auch in der Märchenwelt begegnet man dem Apfel. Jenes Mädchen, das im Märchen „Frau Holle“ das (Apfel-)Bäumchen rüttelte und schüttelte, wurde für seinen Fleiß mit Reichtum belohnt. Für Schneewittchen allerdings führte der vergiftete Apfel (beinahe) zum Tod. Doch noch ein „Malum“ also.
Rezept Scheiterhaufen
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>